Unter dem Titel Meyers Klassiker-Ausgaben (zunächst Meyers Klassiker-Ausgaben in 150 Bänden) erschien seit 1870 bis in die 1930er Jahre eine Reihe von Werkausgaben klassischer, hauptsächlich deutschsprachiger Schriftsteller.

Geschichte und Konzeption

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Die Reihe erschien im Bibliographischen Institut. Sie geht auf frühere Unternehmungen des Verlagsgründers Joseph Meyer zurück, vor allem auf Meyer's Groschen-Bibliothek der Deutschen Classiker für alle Stände (deren Motto „Bildung macht frei“ lautete) und Meyers Volksbücher, von wo einzelne Editionen übernommen wurden.

Das Ziel der Buchreihe war es, die wichtigsten Autoren der neueren deutschen Literatur – mit einzelnen Ergänzungen aus anderssprachigen Literaturen – in repräsentativen Ausgaben zur Verfügung zu stellen. Die Zusammenstellungen sollten den dauerhaft gültigen Werkbestand des jeweiligen Autors umfassen. Die Textdarbietung folgte kritischen Editionsstandards. Alle Bände enthalten Erläuterungen und z. T. sehr umfangreiche, kleingedruckte biographische Einleitungen.

Den Schwerpunkt der Sammlung bildet die lyrische und dramatische Dichtung innerhalb des Zeitraumes von 1750 bis 1850. Aufgenommen sind ausschließlich Autoren, die im späten 19. Jahrhundert als „klassisch“ galten. Eine überragende Stellung kommt, im Blick auf den Umfang und editorischen Aufwand der ihm gewidmeten Ausgaben, Johann Wolfgang Goethe zu. Einzelne Ausgaben – z. B. die von Ernst Elster herausgegebene Heine-Ausgabe – waren in ihrer Zeit von maßgeblicher Bedeutung. Die ebenfalls gebotene zehnbändige Ausgabe der Werke Shakespeares setzt voraus, dass es sich bei der Schlegel-Tieckschen Übertragung um eine literarische Leistung von eigenständiger Bedeutung handelt.

Herausgeber und Neubearbeitungen

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Hauptherausgeber der Reihe war der Germanist Ernst Elster. Die Bearbeitung der einzelnen Werkausgaben oblag fachkundigen Herausgebern, zumeist Germanisten.

Bis in die späten dreißiger Jahre erfolgten zahlreiche Nachdrucke. Mehrfach wurden einzelne Ausgaben durch Neubearbeitungen ersetzt oder ergänzt.

Gestaltung

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Die Bände wurden in bibliophiler Gestaltung und buchtechnisch anspruchsvoller Art hergestellt. Am verbreitetsten und heute bekanntesten ist die Einbandgestaltung in dunkelgrüner Leinwand mit einer hübschen farb- und goldgeprägten Jugendstilornamentik auf Rücken und Vorderdeckel. Hinzu kommen gemusterte, farbige Vorsätze und ein farbig marmorierter Schnitt.

Es erschienen aber auch Exemplare in Halbledereinband sowie (um und nach 1918 kriegs- und wirtschaftsbedingt) in schlichterer Ausführung.

Ausgaben

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Literatur

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