Martin Hoppe bei einer Lesung auf dem Hanauer Bürgerfest 2014.

Martin Hoppe (* 15. Januar 1968 in Hanau) ist ein deutscher Lokalhistoriker und Fachbereichsleiter Kultur der Stadtverwaltung Hanau.

Leben

Ausbildung

Der Sohn eines Hanauer Verwaltungsbeamten und einer Großhandelskauffrau besuchte von 1974 bis 1978 die Erich-Kästner-Schule in Hanau und wechselte dann an die Otto-Hahn-Schule, wo er 1987 das Abitur ablegte. Nach seinem Studium an der Verwaltungsfachhochschule Frankfurt arbeitete der Dipl.-Verwaltungswirt (FH) zunächst beim Hanauer Ordnungs- und Umweltamt. 1994 begann er ein weiteres Studium der Gesellschaftswissenschaften (Politologie, Soziologie, Geschichte und öffentliches Recht) und erwarb 1999 an der Universität Frankfurt das Diplom als Politologe.

Beruf

Bereits seit 1987 arbeitete Hoppe – zunächst ehrenamtlich – als Assistent im Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseum bei Ausstellungskonzeption und -durchführung mit, 1989 trat er in den Verein Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum ein. Am 1. November 1997 übernahm er als Nachfolger von Gertrud Rosemann hauptamtlich die Leitung des in Hanau–Wilhelmsbad ansässigen Museums. In zahlreichen Sonderausstellungen und Aktionen im und am Arkadenbau der Wilhelmsbader Kuranlagen präsentierte er die Stellvertreter des Menschen von der Vor- und Frühgeschichte bis heute, erweiterte das Haus um 250 m² Ausstellungsfläche und richtete ein Antikenkabinett ein. Im Mai 2005 wechselte Hoppe wieder zur Stadtverwaltung Hanau, wo er zunächst in der Zentralen Verwaltung, ab 2007 im Fachbereich Stadtentwicklung und Bürgerservice die Stabsstelle Städtepartnerschaften, Stadtgeschichte und Stadtidentität übernahm. Im März 2014 wurde ihm von Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Leitung des neu geschaffenen Fachbereichs Kultur, Stadtidentität und internationale Beziehungen übertragen. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die allgemeine Kulturverwaltung, Bibliotheken (seit 2015 Kulturforum Hanau), städtische Museen, Kunst und Kultur im öffentlichen Raum und Internationale Beziehungen.

Ehrenamtliches Engagement

Ehrenamtlich war Hoppe zwischen 1991 und 2001 Schriftführer, zwischen 2001 und 2015 Vorsitzender des Hanauer Geschichtsvereins. In dieser Funktion hat er maßgeblich eine Reihe von Projekten vorangetrieben, darunter die Sicherung und Restaurierung der erhaltenen Grabsteine auf dem Deutschen Friedhof an der Nussallee, für ein Brüder-Grimm-Kulturzentrum (das 2019 als GrimmsMärchenReich im Schloss Philippsruhe eröffnete) und das Moritz-Daniel-Oppenheim-Denkmal in Hanau. Er verantwortete zahlreiche Ausstellungen und über vierzig Publikationen. Darüber hinaus übernahm er die Schriftleitung des Neuen Magazins für Hanauische Geschichte, der Hanauer Geschichtsblätter und Sondereditionen des Geschichtsvereins sowie der Stadt Hanau und organisierte teils internationale Kongresse. Aufgrund der 2014 übernommenen neuen beruflichen Aufgabe kandidierte er im März 2015 nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden des Hanauer Geschichtsvereins, ist aber weiterhin Mitglied in dessen Arbeitsausschuss.

Hoppe war u. a. Mitglied in Vorbereitungskomitees der Jubiläen „400 Jahre Neustadt Hanau“ (1997), „700 Jahre Altstadt Hanau“ (2003), „950 Jahre Kesselstadt“ (2009), „200 Jahre Schlacht bei Hanau“ (2013), „700 Jahre Stadtrechte Steinheim“ (2020). Seit 1994 ist er Mitglied im Gesprächskreis Kultur der Stadt Hanau, seit 2003 in der Historischen Kommission für Hessen[1] (2005–2014 im Hauptausschuss) und wurde 2009 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst in den Beirat für geschichtliche Landeskunde berufen. Darüber hinaus war Martin Hoppe 2002 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V., 2014 bis 2023 Mitglied im Vorstand der Deutschen Märchenstraße e.V.[2], der Volksbühne Hanau e.V., des Künstlerischen Beirats des Deutschen Goldschmiedehauses und 2018 Mitgründer und Vorstandsmitglied der Kulturloge Hanau e.V.

Familie

Martin Hoppe ist mit einer Ärztin verheiratet und Vater einer Tochter. Er wohnt in Hanau.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sabine Mecking: Historische Kommission für Hessen. 125 Jahresbericht. Historische Kommission für Hessen, Marburg 2022. Ohne ISBN, S. 15.
  2. Presseservice: Mitgliederversammlung der Deutschen Märchenstraße in Nienburg – Hanau weiterhin im Vorstand der Deutschen Märchenstraße e.V. vertreten. Pressemeldung der Stadt Hanau vom 15. Juni 2023; abgerufen am 16. Juli 2023.