„Vielleicht wird in künftigen Jahren die große revolutionäre Bewegung der modernen Ästhetik, die uns oft als vielschichtiges Durcheinander von einzelnen Strömungen, Richtungen und Konzeptionen erscheinen will, einmal als ein geistiges Gebäude wahrgenommen werden, das nach genau diagnostizierbaren großen Plänen konstruiert ist.“ (Vermessung des Labyrinths, 1965)[7]
Diesem Programm folgend hat sie eine Reihe von vielbeachteten, weit ausgreifenden Abhandlungen vorgelegt, so ihre Aufsätze über die Leere und das Weiße[8] sowie über Das lebendige Portrait.[9]
1995 wurde Marianne Kesting in Bochum emeritiert.[13] Danach lebte sie in Köln, wo sie 2021 verstarb und auf dem Melatenfriedhof (Flur 34 (Nº 90)) in Köln-Lindenthal beigesetzt wurde.
↑Siehe hierzu auch Marianne Kesting: Buch-Kritik. In: Kritik in Massenmedien. Objektive Kriterien oder subjektive Wertung? Hrsg. von Heinz-Dietrich Fischer. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1983, S. 217–235.
↑Karlheinz Stierle: Versuch über eine Leserin. In: Das Wagnis der Moderne. Festschrift für Marianne Kesting. Hrsg. von Paul Gerhard Klussmann, Willy Richard Berger, Burkhard Dohm. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1993, S. 9–12, hier S. 9.
↑Zum Beispiel Marianne Kesting: Die Wirklichkeit der Fiktion. Zum Werk von Samuel Beckett. In: Deutschlandfunk, 24. Januar 1974, 9.30–10.00 Uhr (Redaktion: Wolfgang Pehnt, Abteilung Literatur).
↑Marianne Kesting: Vermessung des Labyrinths. Studien zur modernen Ästhetik. S. Fischer, Frankfurt am Main 1965, S. 5 (Vorwort).
↑Marianne Kesting: Der Schrecken der Leere. Zur Metaphorik der Farbe Weiß bei Poe, Melville und Mallarmé. In: Entdeckung und Destruktion. Zur Strukturumwandlung der Künste. Fink, München 1970, S. 94–122; französisch in: Romantisme 2,4 (1972), S. 20–36 (PDF; 1,4 MB); Marianne Kesting: Bemerkungen zur Metaphorik der Farbe Weiß in der modernen Dichtung und Malerei. In: Das fremde Wort: Studien zur Interdependenz von Texten. Festschrift für Karl Maurer zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Ilse Nolting-Hauff, Joachim Schulze. B. R. Grüner, Amsterdam 1988, S. 343–357.
↑Vgl. Marianne Kesting: Melvilles „Benito Cereno“. In: Herman Melville: Benito Cereno. Vollständiger Text der Erzählung. Dokumentation. Ullstein, Frankfurt am Main / Berlin / Wien 1972, S. 109–134, hier S. 131 ff.; Marianne Kesting: Begegnungen mit Carl Schmitt. In: Schmittiana 4 (1994), S. 93–118.
↑Dazu Thomas O. Beebee: Carl Schmitt’s Myth of Benito Cereno. In: seminar 42,2 (May 2006), S. 114–134, hier S. 124 f.