Maja Storch (* 1958 in Oberkirch (Baden)) ist Jungsche Psychoanalytikerin,[1] Psychodramatherapeutin, Supervisorin und Referentin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Forschung im Bereich Embodiment und durch das von ihr zusammen mit Frank Krause entwickelte Zürcher Ressourcen Modell (ZRM).

Leben

Maja Storch hat Psychologie, Philosophie und Pädagogik studiert und ist Jungsche Psychoanalytikerin. Sie ist Autorin zahlreicher Sachbücher sowie Inhaberin, Mitbegründerin und wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Selbstmanagement und Motivation Zürich (ISMZ), eines Spin-offs der Universität Zürich.

Embodiment

Mit Embodiment (Verkörperung) wird im wissenschaftlichen Sprachgebrauch das Einbeziehen der Tatsache, dass der Mensch auch einen Körper hat, in das wissenschaftliche Denken ausgedrückt. Die Tatsache der Wechselwirkung (Bidirektionalität) von körperlichem und psychischem Geschehen ist eine zentrale Annahme. Jeder Affekt, jedes Gefühl und jede Kognition hat eine sensomotorische Komponente.[2]

ZRM

Motivationspsychologisch stützt sich das Zürcher Ressourcen Modell auf das Rubikonmodell der Handlungsphasen, allerdings nicht in dessen ursprünglicher Form mit vier Phasen, wie es von Heinz Heckhausen und Peter M. Gollwitzer entwickelt worden war, sondern in einer von Klaus Grawe vorgelegten Weiterentwicklung, welche die psychoanalytischen Theorien zum Unbewussten durch eine vorgeschaltete weitere Phase berücksichtigt. Der Ausdruck „den Rubikon überschreiten“ steht als Metapher dafür, sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einzulassen. ZRM geht von der Überzeugung aus, dass es für die Teilnehmenden motivierend wirkt, wenn sie über die theoretische Basis, die hinter einem bestimmten Arbeitsschritt steht, Bescheid wissen.

Somatische Marker

Die bewussten Entscheidungen, jedenfalls im sozialen Bereich, werden stets und automatisch gewichtend beeinflusst durch Körperreaktionen (positive oder negative Somatische Marker) auf Bilder, Worte (bspw. Kritik) und Situationen, und deren Rückmeldung, teils unbewusst und teils bewusst. Ein negativer somatischer Marker ist bspw. Gänsehaut.

Maja Storchs Methodenverständnis wird zum Beispiel an ihrer Aussage über Psychotherapie und Coaching deutlich: „Diejenigen Fachpersonen, die ZRM im Beratungssetting oder im Coaching anwenden möchten, bitten wir, diese Begriffe mental zu ersetzen. Statt ‚Psychotherapie‘ kann man 'Beratung', ‚Training‘ oder ‚Coaching‘ denken, statt ‚Patient‘ empfiehlt sich ‚Klient‘.“[3]

Für 2020 wurde Storch der Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung zugesprochen.

Buchveröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. Maja Storch Zürich Internationale Gesellschaft für Systemische Therapie e.V., abgerufen am 3. Juli 2022
  2. Maja Storch und Julia Weber: Embodiment und seine Bedeutung für das Coaching PDF, abgerufen am 3. Juli 2022
  3. Maja Storch und Frank Krause: Selbstmanagement – ressourcenorientiert. 4. Auflage, Zürich 2007