Lutz Eckstein (* 28. März 1969 in Grünstadt)[1] ist ein deutscher Ingenieur und Hochschullehrer. Seit 2010 ist er Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen und seit 2023 Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).[2][3]
Lutz Eckstein studierte ab 1989 Maschinenbau an der Universität Stuttgart und schloss 1995 als Diplom-Ingenieur für Maschinenwesen ab. 1993 wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen, für sein Diplom wurde er mit dem Artur-Fischer Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erfolgte in Stuttgart seine Promotion auf dem Gebiet der Fahrzeugführung und -regelung.
Während seines Studiums vertiefte Eckstein die Bereiche Kraftfahrzeuge und Technische Verbrennung. Von 1995 bis 1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fahrzeugforschung der Daimler-Benz AG. Dort lag sein Fokus auf der Entwicklung von Fahrzeugkonzepten und dem Lenksystem Steer-by-Wire in Pkws und Nfz. Danach arbeitete er bis 2001 in der Mercedes-Benz Pkw-Entwicklung als Versuchsingenieur im Bereich Fahrzeugdynamik mit den Schwerpunkten Fahrstabilität und Lenkassistenz.
Von 2001 bis 2004 war Eckstein bei der DaimlerChrysler AG als Gruppenleiter Aktive Sicherheit Fahrerassistenzsysteme in der Entwicklung von Mercedes-Benz Pkw tätig. Seine Arbeit dort umfasste die Kontrollierbarkeit und die Absicherung von Fahrerassistenzsystemen. Zudem hatte er von 2003 bis 2004 die Projekthausleitung „Safety Master“ inne und war verantwortlich für Innovationsprojekte zur Integralen Sicherheit.
Anschließend war Eckstein von 2005 bis 2009 bei der BMW AG als Abteilungsleiter Anzeige- und Bedienkonzept und Ergonomie beschäftigt. In dieser Funktion war er für das Anzeige-Bedienkonzept, die Ergonomie, die Grafik und das Nachdesign aller Serienfahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verantwortlich.
Sein Forschungsziel ist die Steigerung der Effizienz, der Sicherheit und des Fahrerlebnisses von Fahrzeugen. Ausgehend von innovativen Fahrzeugkonzepten werden Fahrwerk, Antrieb, Karosserie und Bordnetz physikalisch, energetisch und informatorisch neu gestaltet.
Seine zentralen Forschungsfelder stellen aktuell die Elektromobilität, neuartige HMI Bedienkonzepte sowie die Vernetzung von Fahrerassistenz- und Fahrwerkregelsystemen für das automatisierte Fahren dar.[4]
Eckstein setzt sich sehr für die Zukunftsfähigkeit des VDI ein und fordert langfristige Visionen[5] und Technologieoffenheit für die Wissenschaft und Politik.[6][7] Eckstein sieht die dringende Notwendigkeit, die Zukunftsfähigkeit Deutschlands mit Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu diskutieren.[8] Er hat auch ein Konzept initiiert zur Zukunft Deutschland 2050.[9]
Eckstein ist seit 2010 Vorsitzender des Beirats der fka GmbH und war von 2014 bis 2021 Vorsitzender des Aufsichtsrats der paragon AG. Vor seiner Wahl zum VDI-Präsidenten war er Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug und Verkehrstechnik (VDI-FVT),[10]. Für die RWTH Aachen engagiert er sich ehrenamtlich als Aufsichtsrat der Aldenhoven Testing Center of RWTH Aachen University GmbH (ATC) und war viele Jahre Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Auf Bundesebene war Eckstein Mitglied der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) und ist seit 2021 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesminister für Digitales und Verkehr [1] (BMDV). Eckstein ist u. a. Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft Kraftfahrzeug- und Motorentechnik (WKM e. V.), Mitglied des Vereins Uni-DAS e.V. von Universitätsprofessoren mit Schwerpunkt Automatisiertes Fahren und Mitglied in der SAE.