1850 datiertes Brustbild des in Hannover tätigen Pastors mit dessen faksimilierter Unterschrift L A Petri;
Lithografie von Julius Giere, Rijksmuseum Amsterdam

Ludwig Petri, vollständiger Name Carl Christian Ludwig Adolf Petri[1][2] oder auch Ludwig Adolf Petri (* 16. November 1803 in Lüthorst bei Einbeck; † 8. Januar 1873 in Hannover), war ein evangelisch-lutherischer Theologe.[3] Er war beteiligt an der Gründung des hannoverschen Missionsvereins (1834) und der Hannoverschen Pfingstkonferenz (1842) sowie Begründer des Martin-Luther-Bundes Hannover.[1]

Leben

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Nach der Dorfschule besuchte er die Amelungsbornsche Klosterschule, machte dann eine Ausbildung im Kloster Loccum und studierte schließlich an der Universität Göttingen. Dann wurde er Pastor der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers an der Kreuzkirche (Hannover).

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte er erheblichen Einfluss auf die hannoversche Geistlichkeit.[4] 1842 organisierte er mit Gerhard August Julius Wellhausen (1808–1861) die erste Hannoversche Pfingstkonferenz.[5] 1853 gründete er am Reformationstag zusammen mit Rudolf Steinmetz und August Friedrich Otto Münchmeyer den ersten lutherischen Gotteskastenverein, aus dem sich später der Martin-Luther-Bund entwickelte.[6] Von 1866 bis 1873 war Petri außerordentliches geistliches Mitglied des Landeskonsistoriums in Hannover.

Petri bewohnte laut dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1872 zuletzt das Haus Kreuzkirchhof 7,[7] doch wurde dem Asthmatiker ein neues „Stockwerk des Sommerhäuschens in dem Pfarrgarten vor dem Steintor“ errichtet.[3]

Er zählt zu den bedeutenden Vertretern des Neuluthertums und der konfessionellen Mission. Sein von Romantik und Deutschem Idealismus beeinflusstes Denken findet besonders in seiner kompakten Abhandlung „Die Mission und die Kirche“ von 1841 Ausdruck, die als „Programmschrift lutherischer Kirchengestaltung im 19. Jahrhundert“ (Wilhelm Maurer) anzusehen ist.[8]

Ehrungen

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Quellen

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Schriften (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b o. V.: Petri, Carl Christian Ludwig Adolf in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB) in der Version vom 19. September 2012, zuletzt abgerufen am 3. Februar 2022
  2. Karl-Friedrich Oppermann: Petri, Carl Christian Ludwig Adolf, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 283
  3. a b Wilhelm Rothert: Petri, Ludwig Adolf, in ders.: Allgemeine Hannoversche Biografie, Band 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866; Hannover: Sponholtz, 1914, S. 388–398
  4. Bernd Moeller: Theologie in Göttingen: eine Vorlesungsreihe, Vandenhoeck & Ruprecht, 1987, S. 220
  5. Thomas Jan Kück: Ludwig Adolf Petri: Kirchenpolitiker und Theologe, 1997, S. 162
  6. Thomas Jan Kück: Ludwig Adolf Petri: Kirchenpolitiker und Theologe, 1997, S. 240
  7. a b Adreßbuch. Stadt- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover für 1872. Mit einem Plane der Stadt, Abtheilung, Theil 3: Adreß- und Wohnungsanzeiger nach alphabetischer Ordnung der Einwohner-Namen und Handels-Firmen, Hannover, Klindworth's Verlag, Wagenerstraße 17, S. 398; Digitalisat der GWLB über die Deutsche Forschungsgemeinschaft
  8. Werner Raupp: Mission in Quellentexten, 1990 (w.o., Quellen), S. 270.
  9. Helmut Zimmermann: Petristraße, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 195
Personendaten
NAME Petri, Ludwig Adolf
ALTERNATIVNAMEN Petri, Ludwig; Petri, Carl Christian Ludwig Adolf; Petri, Karl Christian Ludwig Adolf (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher neulutherischer Theologe
GEBURTSDATUM 16. November 1803
GEBURTSORT Lüthorst
STERBEDATUM 8. Januar 1873
STERBEORT Hannover