Lucilla Galeazzi beim TFF Rudolstadt 2013

Lucilla Galeazzi (* 24. Dezember 1950[1] in Terni, Umbrien) ist eine italienische Sängerin. In den 1970er und -80er Jahren gehörte sie zu den bekanntesten Stimmen des italienischen Folk-Revivals um Giovanna Marini. 1987 begann sie ihre Solokarriere, produzierte jedoch viele Alben zusammen mit anderen Musikern.

Karriere

Lucilla Galeazzi begann ihre Karriere als Jugendliche in einer Popgruppe. Entscheidend geprägt wurde sie durch die Begegnung mit den Ethnomusikologen Valentino Paparelli und Alessandro Portelli in Valnerina; bei der Sopranistin Michiko Hiroyama und dem Bass Gianni Socci hatte sie Gesangsunterricht. 1977 wurde sie Mitglied im Vokalquartett von Giovanna Marini, mit dem sie vier Alben einspielte und auch international auftrat. In Roberto de Simones Produktion Stabat Mater trat sie 1986 in der Oper von Neapel auf und war dann auf Tournee in den USA.

1987 gründete Galeazzi ihr erstes eigenes Trio Il Trillo mit Ambrogio Sparagna und Carlo Rizzo, in dem sie mündlich überlieferte Volkslieder zeitgemäß interpretierte. In späteren Produktionen erweiterte sie ihr Repertoire in Richtung Barockmusik und Jazz. Mit den Jazzmusikern Michel Godard und Vincent Courtois gründete sie das Trio Rouge; daneben gehörte sie mehrere Jahre zu Christina Pluhars Barockensemble L’Arpeggiata. Weiterhin ist sie Mitglied des Projekts Bella Ciao, das Arbeiter- und Partisanenlieder Italiens neu interpretiert. 2019 stellte sie mit Sängerinnen aus Galizien und dem belgischen Ensemble Ialma Arbeitslieder von Frauen auf dem Album Alegria e Libertà vor.[2] Galeazzi erinnerte zudem an große historische Themen: Ihre Produktion Il Fronte delle Donne gedenkt der Rolle der Frauen im Ersten Weltkrieg; die Produktion La Nave a Vapore widmet sich der Geschichte der Auswanderung aus Italien.

Diskographie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 25. Januar 2009 im Internet Archive) am 14. Oktober 2008
  2. Allegria, libertà e la forza delle donne (Oe1)