Loren Henry Rieseberg (* 1961 in Alberta) ist ein kanadischer Botaniker, Evolutionsbiologe und Genetiker.

Rieseberg studierte Biologie am Southern College in Chattanooga (Bachelor 1981), Botanik an der University of Tennessee (Master 1984) und wurde 1987 an der Washington State University in Botanik promoviert. 1987 bis 1993 war er Assistant Professor an der Claremont Graduate School und 1993 Associate Professor und 1997 Professor an der Indiana University (ab 2004 Distinguished Professor). 2006 wurde er zusätzlich Professor an der University of British Columbia und war dort ab 2016 Killam Professor und Direktor des Biodiversity Research Centre. 2005 erhielt er den Canada Research Chair in Evolutions-Genetik von Pflanzen.

Er befasst sich mit der Genetik von Artbildung von Pflanzen, wobei er besonders Sonnenblumen als Studienobjekt untersucht und zum Beispiel die Rolle von Polyploidie, Hybridisierung und ökologischer Diversifikation. Weiter untersuchte er die Genetik der Ausbreitung von Unkräutern (auch von Transgenen mit Nachweis eines Genflusses zwischen domestizierten und Wildvarianten von Sonnenblumen) und die Genetik der Domestizierung von Sonnenblumen. Dabei konnte er nachweisen, dass die Domestizierung der Sonnenblume im Osten der USA erfolgte und nicht wie früher angenommen in Mexiko. Er ist auch an einem Programm der Erforschung der Genetik von Korbblütlern beteiligt.

Seit 1998 ist er Herausgeber von Molecular Ecology.

2012 erhielt er die Darwin-Wallace-Medaille und 2003 war er MacArthur Fellow. Er ist Fellow der Royal Society (2010) und der Royal Society of Canada (2010), der American Association for the Advancement of Science, der American Academy of Arts and Sciences (2003) und der National Academy of Sciences (2020). 2004 war er Guggenheim Fellow. 2006 war er Präsident der American Genetics Association und 2016/17 der Botanical Society of America.

Schriften (Auswahl)