Lohitzun-Oyhercq
Lohitzüne-Oihergi
Lohitzun-Oyhercq (Frankreich)
Lohitzun-Oyhercq (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 17′ N, 0° 59′ WKoordinaten: 43° 17′ N, 0° 59′ W
Höhe 107–350 m
Fläche 17,52 km²
Einwohner 197 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 11 Einw./km²
Postleitzahl 64120
INSEE-Code

Lohitzun-Oyhercq (baskisch Lohitzüne-Oihergi)[1] ist eine französische Gemeinde mit 197 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015 Kanton Saint-Palais).

Die Bewohner werden Lohitzüntar oder Oihergiar genannt.

Geographie

Lohitzun-Oyhercq liegt ca. 60 km südöstlich von Bayonne im historischen Landstrich Basse-Soule (baskisch Pettarra) der historischen Provinz Soule im französischen Teil des Baskenlands.

Umgeben wird Lohitzun-Oyhercq von den Nachbargemeinden:

Domezain-Berraute Aroue-Ithorots-Olhaïby
Larribar-Sorhapuru Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ainharp
Uhart-Mixe Pagolle Ordiarp

Lohitzun-Oyhercq liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Die Gemeinde wird durchströmt von zwei Nebenflüssen des Saison, der Lafaure und dem Lauhirasse, sowie einem Nebenfluss der Bidouze, dem Izpaxuriko Erreka mit seinem Zufluss, dem Ruisseau Quihilliri.[2]

Geschichte

Es gilt als gesichert, dass eine Besiedelung des Landstrichs bereits in der Urgeschichte erfolgte. Das in der archäologischen Fundstätte Muagareta entdeckte Hügelgrab ist größer als die meisten anderen im Baskenland gefundenen. Anstelle der üblichen acht bis zwölf Meter Durchmesser weist dieses einen Durchmesser von 24 Meter auf. Es enthält außerdem eine ansehnliche Ansammlung von Holzkohle, zwischen 830 und 1030 n. Chr. datiert, sowie eine römische Bronzemünze aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. inmitten der Holzkohle. Da angenommen wird, dass die Wirtschaft im Baskenland im Mittelalter noch hauptsächlich auf dem Tauschhandel basierte, wird vermutet, dass ehemalige römische Münzen als rituelle Objekte bei Feuerbestattungen verwendet wurden.[3]

Die Pfarrgemeinden von Lohitzun und Oyhercq gehörten nach ihrer Gründung zu einer Ansammlung von Pfarrgemeinden unter der Leitung der Gemeinde Domezain, die bei der Neuordnung der Territorien zu Beginn der Französischen Revolution Hauptort eines kurzlebigen Kantons wurde. Am 13. Juni 1841 schlossen sich die ehemaligen Gemeinden Lohitzun und Oyhercq zur neuen Gemeinde Lohitzun-Oyhercq zusammen.[3]

Toponyme und Erwähnungen von Lohitzun waren:

Toponyme und Erwähnungen von Oyhercq waren:

Einwohnerentwicklung

Nach einem Höchststand von 580 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts fiel die Einwohnerzahl bei kurzzeitigen Phasen der Erholung bis zu den 1990er Jahren auf ein Niveau von rund 200 Einwohnern zurück, das bis heute gehalten wird.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 304 278 270 227 195 217 204 207 197
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Bis 1836 nur Einwohner von Lohitzun, ab 1841 von Lohitzun-Oyhercq
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2009[9]

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Ossau-Iraty

Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtige Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Der Bauernhof Irrika ist spezialisiert auf die Aufzucht von Jersey-Rinder, die nur mit auf dem Hof produziertem Gras und Heu und gentechnisch unveränderten Zusätzen gefüttert werden. Lohitzun-Oyhercq liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[13]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[14]
Gesamt = 30

Verkehr

Lohitzun-Oyhercq ist erreichbar über die Routes départementales 242 und 272.

Einzelnachweise

  1. Lieux - toponymie: Lohitzüne-Oihergi (Pettarra (-a)). Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Lohitzun-Oyhercq. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  3. a b Lohitzun-Oyhercq. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 25. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  4. a b Jean-Baptiste Orpustan: Nouvelle toponymie basque. Universität Bordeaux, 2006, S. 239, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  5. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 103, 130, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  6. a b David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 25. August 2017 (englisch).
  7. a b Notice Communale Lohitzun-Oyhercq. EHESS, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  8. Notice Communale Oyhercq. EHESS, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  9. Populations légales 2014 Commune de Lohitzun-Oyhercq (64345). INSEE, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Eglise Saint-Jean-Baptiste de Lohitzun. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 25. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Portail de l’église Saint-Jean-Baptiste. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 25. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Étienne d’Oyhercq. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 25. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  13. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  14. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Lohitzun-Oyhercq (64345). INSEE, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).