Lee Ho-chol | |
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Hangeul | 이호철 |
Hanja | 李浩哲 |
Revidierte Romanisierung |
I Ho-cheol |
McCune- Reischauer |
Yi Ho-ch’ŏl |
Lee Ho-cheol[1] oder auch Lee Ho-chol (* 15. März 1932 in Wŏnsan, Chōsen; † 18. September 2016[2]) war ein südkoreanischer Schriftsteller.[3]
Lee Ho-chol wurde als Sohn einer Bauernfamilie in der Hafenstadt Wŏnsan (heute Nordkorea) geboren. Im Juli 1950, als er Schüler der 12. Klasse war, wurde er von der Volksarmee rekrutiert und geriet in der Provinz Kangwŏn in Kriegsgefangenschaft.[4] Nach der Freilassung und seiner späteren Flucht in den Süden verdiente er sich seinen Unterhalt als Hafenarbeiter oder Arbeiter in einer Nudelfabrik, bis er als Wachmann beim Nachrichtendienst der US-Armee angestellt wurde.
In dieser Zeit begann er Romane und Erzählungen zu schreiben. Mit der Veröffentlichung von Heimatlos 1955 debütierte er auf der literarischen Bühne. 1961 erhielt er für P'anmunjŏm den Literaturpreis für Nachwuchsautoren und für die Erzählung Heimatlos 1962 den Tongin-Literaturpreis. Das schriftstellerische Renommee bedeutete aber nicht, dass er in der neuen Gesellschaft Fuß fasste. Sein Leben war nach wie vor das eines Entwurzelten, der allein und weit entfernt von seiner Heimat, von Eltern und Geschwistern sein Leben bewältigen musste. Lees Schriften sind auch eine Dokumentation seiner persönlichen Geschichte. Was er aufgrund seiner eigenen Erlebnisse zeigt, ist die Tragödie der Geschichte Koreas.
Bis zu seinem Tod engagierte er sich für die Gründung einer Akademie für koreanische Literatur in Yanbian, d. h. im Autonomiegebiet der koreanischen Minderheit in der Volksrepublik China. Zudem setzte er sich für die koreanische Wiedervereinigung ein und besuchte aus diesem Anlass mehrmals Nordkorea.[5]