Lawrence Weiner an der TYPO London Konferenz 2011

Lawrence Weiner (* 10. Februar 1942 in New York; † 2. Dezember 2021 ebenda[1][2]) war ein US-amerikanischer bildender Künstler. Weiner galt als ein Vertreter der Konzeptkunst, die in den 1960er-Jahren aus dem Minimalismus entstand.

Leben

Weiner wuchs im Stadtteil Bronx von New York City auf. Er besuchte nach seinem Highschool-Abschluss nur für kurze Zeit das Hunter College in New York, bevor er sich der Kunst zuwandte. Ab 1992 war Weiner Mitglied der österreichischen Künstlerinnengruppe Die Damen, mit der er 1993 auf der Biennale in Venedig mit der Aktion Böse ist besser präsent war. 2007 nahm er am Symposium Personal Structures Time-Space-Existence teil, ein durch den Künstler Rene Rietmeyer initiiertes Projekt.

Werk

Der 1991 von Lawrence Weiner umgestaltete Flakturm im Esterházypark in Wien: Zerschmettert in Stücke (im Frieden der Nacht) / Smashed to Pieces (in the Still of the Night) (Foto: 2016)

Weiners frühe Arbeiten umfassen Experimente mit geformten Leinwänden und aus Teppichen ausgeschnittenen Quadraten. Seit 1960 wurde er in Einzelausstellungen präsentiert. 1968, nachdem LeWitt im Jahr zuvor seine Paragraphs on Conceptual Art formuliert hatte, schuf Weiner seine Declaration of Intent:[3]

  1. Der Künstler kann das Werk herstellen. (The artist may construct the piece.)
  2. Das Werk kann angefertigt werden. (The piece may be fabricated.)
  3. Das Werk braucht nicht ausgeführt zu werden. (The piece need not be built.)
    Jede Möglichkeit ist gleichwertig und entspricht der Absicht des Künstlers, die Entscheidung über die Ausführung liegt beim Empfänger zum Zeitpunkt des Empfangs. (Each being equal and consistent with the intent of the artist the decision as to condition rests with the receiver upon the occasion of receivership.)

Ab den frühen 1970er-Jahren wurden Wand-Installationen Weiners bevorzugtes Medium. Daneben befasste er sich mit Videokunst, Filmkunst, Büchern, Audioaufnahmen, Performances, Plakaten, Multiples, Grafik und verschiedenen weiteren Formen der Präsentation seiner Textarbeiten, die er als Skulpturen verstand.

Publikationen

Weiners 1968 erschienenes erstes Buch Statements (herausgegeben von der Louis Kellner Foundation und Seth Siegelaub), ein 64-seitiges Taschenbuch, in dem er mehrere Projekte beschrieb, gilt als eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit zur Konzeptkunst. Im selben Jahr war er an dem ebenfalls von Seth Siegelaub herausgegebenen Xeroxbook und 1969/70 an „When Attitudes Become Form“ von Harald Szeemann in der Kunsthalle Bern beteiligt.

Sammlungen

Nord-Ost-Außenwand: Neues Museum Weserburg und Gesellschaft für Aktuelle Kunst in Bremen an der Weser.

Werke von Lawrence Weiner befinden sich u. a. in folgenden Einrichtungen:

Auszeichnungen

Ausstellungen

Gruppenausstellungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lawrence Weiner (1942–2021). Abgerufen am 2. Dezember 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. Randy Kennedy: Lawrence Weiner, Artist Whose Medium Was Language, Dies at 79. In: The New York Times. 4. Dezember 2021, ISSN 0362-4331 (nytimes.com).
  3. Erstveröffentlichung in: January 5-31, 1969, Ausstellungskatalog, New York: Seth Siegelaub, 1969.
  4. derStandard.at – Lawrence Weiner bekommt Roswitha-Haftmann-Preis. Artikel vom 26. November 2014, abgerufen am 26. November 2014.
  5. Lawrence Weiner: Wolf Prize Laureate in Arts 2017. In: wolffund.org, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  6. Universität für angewandte Kunst Wien: Oskar-Kokoschka-Preis 2022 geht an Lawrence Weiner. In: ots.at. 23. November 2021, abgerufen am 23. November 2021.
  7. dOCUMENTA (13) Homepage Researche Part 24. Nov. 2011
  8. Irene Netta, Ursula Keltz: 75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S. 244.