Ursprüngliches Verbreitungsgebiet der einzelnen romanischen Idiome im Kanton Graubünden

Ladin oder Engadinerromanisch ist der Sammelbegriff für die rätoromanischen Idiome und Dialekte des Engadins und des Münstertals im Schweizer Kanton Graubünden. Das Ladin gliedert sich in zwei unterschiedliche Schriftsprachen: das Putèr im Oberengadin und das Vallader im Unterengadin. Ebenfalls zum Ladin gehört der Dialekt des Münstertals, das Jauer, wo im schriftlichen Gebrauch das Vallader zur Anwendung kommt. Weniger eindeutig ist die Zuordnung des in Bergün gesprochenen Bargunsegner, das einen Übergangsdialekt zum Surmiran darstellt, schriftsprachlich aber zum Putèr gehört.

Eigenschaften im Vergleich mit den anderen rätoromanischen Idiomen

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Das Ladin unterscheidet sich von den Idiomen und Dialekten Rheinischbündens in Lautung, Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz. Hier einige Beispiele (die Schreibweise folgt dem Vallader):

Die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Schriftsprachen

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Diese auf den ersten Blick erheblichen Unterschiede dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der weitaus grösste Teil des Wortschatzes und der Grammatik identisch ist. Die beiden Idiome sind deshalb gegenseitig leicht verständlich, im Gegensatz zu den entfernteren Dialekten (vor allem Sursilvan). Auch dort findet man zwar einen Grossteil des ladinischen Wortschatzes wieder; Aussprache, Schreibweise und Bedeutung sind hingegen oft derart verschieden, dass sich ungeübte Gesprächspartner aus verschiedenen Dialektzonen gegenseitig nur mühsam und ungenau verstehen.

Identität

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Die Sprecher aller ladinischen Idiome kennen als identitätsstiftende Gemeinsamkeit das Lied Chara lingua da la mamma und den Gruss Allegra!.

Literatur

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Für weitere Wörterbücher und Lehrmittel siehe die Literaturhinweise in den Artikeln Oberengadinisch und Unterengadinisch.