Kursbuch

Das erste Kursbuch (1965)
Beschreibung Kulturzeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag Kursbuch Kulturstiftung (Deutschland)
Hauptsitz Hamburg
Erstausgabe 10. Juni 1965
Erscheinungsweise dreimonatlich
Herausgeber Armin Nassehi,
Peter Felixberger,
Sibylle Anderl
Weblink kursbuch.online
ISSN (Print)

Das Kursbuch ist eine deutsche Kulturzeitschrift, die 1965 von Hans Magnus Enzensberger in Zusammenarbeit mit Karl Markus Michel gegründet wurde[1] und zunächst im Suhrkamp Verlag erschien. Sie zählte zu den wichtigsten Organen der 68er Außerparlamentarischen Oppositions- und Studentenbewegung (APO). Nach mehreren verlegerischen und personellen Brüchen erscheint die Zeitschrift heute in der Kursbuch Kulturstiftung, herausgegeben von Armin Nassehi, Sibylle Anderl und Peter Felixberger. 1976 erschien im 2001-Verlag ein zweibändiger in Leinen gebundener Nachdruck der Kursbücher 1–10 bzw. 11–20.[2][3]

Geschichte

1968 kam es zu einer zunehmenden Politisierung der Zeitschrift, was zu einer Auflagensteigerung von 10.000 auf rund 50.000 Exemplare führte.[4] Ab 1970 erschien das Kursbuch im Verlag Klaus Wagenbach,[5] nach dessen Spaltung 1973 im Rotbuch Verlag Berlin,[6] ab 1990 im Rowohlt Verlag. Sein Charakter wurde über Jahrzehnte maßgeblich durch Karl Markus Michel geprägt, der im Jahre 2000 starb. Tilman Spengler und Ingrid Karsunke führten es weiter. Ina Hartwig wurde in die Redaktion neu aufgenommen. Von Sommer 2005 (Nummer 161) bis Juni 2008 (Nummer 169) wurde das Kursbuch von der Zeit (Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck) durch Michael Naumann und Tilman Spengler herausgegeben; die inhaltliche Ausrichtung und das Erscheinungsbild wurden dabei grundlegend verändert und auf ein Magazin-Format umgestellt. Das Kursbuch erschien alle drei Monate und enthielt jeweils Texte zu einem bestimmten Themenschwerpunkt.

Da zum Ende die Auflage deutlich unter 10.000 Exemplaren blieb, erklärte Tilman Spengler im Juni 2008 die Einstellung der Zeitschrift.[7]

Im August 2011 erwarb die Murmann Verlag GmbH (seit 2014 Murmann Publishers GmbH) in Hamburg alle Rechte am Kursbuch, das seit Februar 2012 – mit vier jährlichen Ausgaben – wieder erscheint. Seit 2017 erscheint das Kursbuch in der Kursbuch Kulturstiftung[8]. In der zweiwöchigen Kolumne „Montagsblock“ werfen die Herausgeber Schlaglichter auf aktuelle Themen und Entwicklungen.[9]

Seit 2016 erscheint die Reihe kursbuch.edition, in der Kursbuch-Autoren ihre Essays aus den Kursbüchern in Buchlänge weiterdenken und ausführen.[10] In der Reihe erschien im März 2018 unter anderem das Buch der 68er-Zeitzeugin Gretchen Dutschke[11]. Anlässlich der 200. Ausgabe der Zeitschrift hat die Kursbuch Kulturstiftung im Dezember 2019 alte Kursbücher digitalisiert und in einem Digitalarchiv zur freien Verfügung gestellt[12].

Einzelne Bände

Übersicht der ersten Kursbücher von 1965 bis 1975:[13]

1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kursbuch 1, Juni 1965, Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1965. Im Impressum steht: „Verantwortlich für den Inhalt: Hans Magnus Enzensberger. Redaktion: Karl Markus Michel.“
  2. Hans-Magnus Enzensberger (Hrsg.): Kursbuch Band I 1965 bis 1967.
  3. Hans-Magnus Enzensberger (Hrsg.): Kursbuch Band II 1968 bis 1970.
  4. 1968 und die ,68er‘ – Ereignisse, Wirkungen und Kontroversen in der Bundesrepublik abgerufen am 20. August 2021.
  5. Kursbuch Verlag/Wagenbach, ab 21 (September) 1970. Oral ausgemacht in: Der Spiegel 25/1970.
  6. Kursbuch/Rotbuch Verlag
  7. Spiegel Online: „Kursbuch“ wird eingestellt vom 11. Juni 2008
  8. Über uns. Abgerufen am 2. Oktober 2018 (deutsch).
  9. Montagsblock. Abgerufen am 6. April 2020 (deutsch).
  10. Peter Felixberger: Weg vom Panikjournalismus, buchmarkt.de vom 31. Juli 2016, abgerufen am 20. August 2017
  11. 1968 – Das neue Buch von Gretchen Dutschke | Offizielle Website. Abgerufen am 19. Februar 2018 (englisch).
  12. Kursbuch. Abgerufen am 6. April 2020.
  13. Kursbuch 1965-1975: Übersicht mit Inhaltsangabe, von Magdalena Müller und Monique Sontag