Der Kresnik-Preis (slow. Kresnikova nagrada, Nagrada kresnik) ist ein slowenischer Literaturpreis, der jährlich für den besten Roman des Vorjahres verliehen wird. Der Name entstammt dem Termin der Preisverleihung, die immer am Abend des Tags der Sommersonnenwende (slow. kresni večer) stattfindet.[1]

Zum Preis

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Der Kresnik-Preis wurde erstmals auf Anregung des Autors Vlado Žabot im Jahr 1991 vom Slowenischen Schriftstellerverband (Društvo slovenskih pisateljev) verliehen; seit 2003 wird er von der Tageszeitung Delo vergeben, die den Preis beim staatlichen Amt für geistiges Eigentum (Urad RS za intelektualno lastnino) als Markennamen registrieren ließ.[2]

In die Auswahl kommen Originalwerke in slowenischer Sprache, die von Verlagen in Slowenien oder im Ausland bzw. im Selbstverlag erschienen. Ausgezeichnet wird jeweils der beste slowenische Roman des Vorjahres. Die ursprünglich fünf- bis siebenköpfige, heute vierköpfige Jury setzt sich aus Kritikern, Autoren und Literaturwissenschaftlern zusammen und wird auf zwei Jahre (mit der Möglichkeit, den Zeitraum zu verlängern) bestellt.[2] Wegen der steigenden Zahl an Einreichungen wird seit 2003 die Nominierung von Halbfinalisten vorgenommen, aus denen schließlich fünf Finalisten hervorgehen, die im Vorfeld der Preisverleihung bekannt gegeben werden. Die Veröffentlichung des Preisträgers erfolgt im Rahmen der Verleihung auf dem Rožnik-Hügel in Ljubljana. Sowohl die Auszeichnung selbst als auch die Nominierung sind mit hohem Prestige verbunden und werden im Rahmen der Promotionstätigkeit der slowenischen Verlage im Ausland entsprechend wahrgenommen. Der Kresnik-Preis gilt als einer der wichtigsten Literaturpreise in Slowenien.

2016 wurde der beste slowenische Roman der letzten 25 Jahre ausgezeichnet: Die Wahl für diesen „Kresnik aller Kresniks“ (Kresnik vseh Kresnikov) fiel auf Lojze Kovačič‘ Roman Kristalni čas (Die kristallene Zeit). In die engere Auswahl kamen Drago Jančar mit Katarina, pav in jezuit (dt. Übersetzung Katharina, der Pfau und der Jesuit) und To noč sem jo videl (dt. Übersetzung Die Nacht, als ich sie sah), Lojze Kovačič' Otroške stvari (Kindersachen) und Goran Vojnović' Čefurji raus! (dt. Übersetzung Tschefuren raus!).[3]

Preisträger

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. kresnik. In: SSKJ 2. Abgerufen am 5. November 2021.
  2. a b Miran Hladnik: Nagrada kresnik 2010. In: Sodobna slovenska književnost (1980–2010). Ur. Alojzija Zupan Sosič. Ljubljana: Znanstvena založba FF (Obdobja, 29), 95.
  3. Tanja Jaklič, Ženja Leiler: Kresnik vseh kresnikov Lojzetu Kovačiču. In: Delo 10. Juni 2016., abgerufen: 29. Oktober 2021