Karl von Leibbrand im Jahr 1892
Karl von Leibbrand (2. v. l.) bei der Eröffnung des Wasserkraftwerks zu Lauffen am Neckar im Rahmen der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891

Karl August Leibbrand, ab 1895 von Leibbrand (auch Carl; * 11. November 1839 in Ludwigsburg; † 13. März 1898 in Stuttgart) war ein deutscher Bauingenieur, württembergischer Baubeamter und Präsident der Ministerialabteilung für Straßen- und Wasserbau des Königreichs Württemberg.

Leben

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Karl Leibbrand studierte Ingenieur-Wissenschaften und Architektur in Stuttgart. 1857 wurde er dort Mitglied des Corps Stauffia.[1] Nach seinem Studium war er Straßenbauinspektor in Oberndorf am Neckar, danach Baurat in Stuttgart, anschließend Leiter der Ministerialabteilung Straßen- und Wasserbau und später deren Präsident. Ein Bruder war Richard von Leibbrand.[2]

Karl Leibbrand wurde durch seine zahlreichen Brückenbauten bekannt. Er baute 1893 die Munderkinger Donaubrücke, die damals längste freitragende Betonbrücke Deutschlands, bei der er erstmals einen Dreigelenkbogen mit Gelenken aus Bleiplatten bzw. aus Gusseisen einsetzte. Im gleichen Jahr wurde die König-Karls-Brücke zwischen Stuttgart und Cannstatt eingeweiht. 1896 wurde die Pont de la Coulouvrenière in Genf fertiggestellt, bei der ebenfalls der von ihm entwickelte Dreigelenkbogen verwendet wurde. 1896–1897 entstand nach seinen Plänen die zweite Kabelhängebrücke Deutschlands, die Hängebrücke über die Argen zwischen Langenargen und Kressbronn am Bodensee. Sein letztes Werk wurde die Eberhardsbrücke in Tübingen, deren Einweihung am 27. Januar 1901 er jedoch nicht mehr erlebte.

Von 1877 bis 1895 mit kurzer Unterbrechung im Jahre 1891 besaß Karl von Leibbrand ein Mandat als gewählter Abgeordneter des Oberamtes Oberndorf in der württembergischen Kammer der Abgeordneten. Er gehörte dort der Fraktion der Landespartei an. Er war seit 1887 Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Württembergischen Bezirksvereins des VDI.[3] Im Bezirksverein war er zeitweise Vorstandsmitglied.[4]

Ehrungen

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Werk

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Bauten

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Hängebrücke über die Argen (1897)

Schriften

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Carl Heydt: Chronik des Corps Stauffia zu Stuttgart, 1960, S. 28
  2. Ingersheimer Leibbrandstamm
  3. Angelegenheiten des Vereines. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 31, Nr. 9, 26. Februar 1887, S. 173.
  4. Angelegenheiten des Vereines. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 34, Nr. 8, 22. Februar 1890, S. 192.
Personendaten
NAME Leibbrand, Karl von
ALTERNATIVNAMEN Leibbrand, Carl von; Leibbrand, Karl August von; Leibbrand, Karl; Leibbrand, Kral August
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bauingenieur, württembergischer Baubeamter
GEBURTSDATUM 11. November 1839
GEBURTSORT Ludwigsburg
STERBEDATUM 13. März 1898
STERBEORT Stuttgart