Karl Heinz Engelin (* 17. Oktober 1924 in Memel; † 1. Dezember 1986 in Hamburg[1]) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

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1942 wurde Karl Heinz Engelin zum Militärdienst herangezogen und absolvierte an der Marineschule Kiel eine Ausbildung zum Wachingenieur auf einem U-Boot. Nach dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg und der Internierung arbeitete Engelin ab 1945 als Pferdeknecht in Ostholstein. 1947 absolvierte er sein Abitur im Schloss Plön. Anschließend studierte er Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und absolvierte gleichzeitig bis 1949 eine Steinmetzlehre. Bei dem Abschluss bekam er zwei Auszeichnungen. Anschließend war er an der Bauhütte des Freiburger Münsters tätig. Engelin studierte danach an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Freiburg, wo er Meisterschüler bei Wilhelm Gerstel war. 1953 erhielt er den Preis der Akademie Freiburg. Es folgte ein Studienaufenthalt in Paris, wo er an der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Ossip Zadkine studierte. 1954 heiratete er seine Studienkollegin aus der Freiburger Zeit Gisela Hommes, die sich fortan Gisela Engelin-Hommes nannte und begann ein Studium an der Landeskunstschule Hamburg bei Edwin Scharff. Im darauffolgenden Jahr war er als Bronzegießer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart tätig, angeleitet durch H. Heinzel. Ab 1959 hatte Engelin mit seiner Frau Gisela Engelin-Hommes gemeinsame Ateliers in Hamburg und auf der dänischen Ostseeinsel Møn.[2] Mit ihr hatte er eine Tochter und zwei Söhne.[3] Von 1963 bis 1970 folgte seine Zusatzausbildung in Bronzeguss, Schmelz- und Schweißverfahren für Edelstahl. 1980 wurde er ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz am Bande.

Barhäuptiger Soldat, 1955, beim Breisacher Stephansmünster

Engelin fertigte unter anderem über 40 Aufträge in Hamburg als Kunst am Bau oder als Kunst im öffentlichen Raum. Er schuf vorwiegend figürliche Plastiken, aber wendete sich auch der abstrakten Plastik zu. Er ist unter anderem mit Werken in den Sammlungen des Augustinermuseums in Freiburg, der Stadt Stuttgart, des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Schleswig, der Stiftung Ohm in Hamburg, des Hotels Grand Elysée (Sammlung Block) in Hamburg, der Behörde für Kultur und Medien in Hamburg, der SAGA Unternehmensgruppe und der Hamburger Sparkasse vertreten.[4] 2004 wurde ihm zu Ehren in Breisach die Engelin-Straße benannt.

Engelin wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf westlich des Areals Grabmal-Freilichtmuseum Heckengarten beigesetzt. Seine Skulptur Der Faulenzer wurde als Relief von seiner Frau in den Grabstein hineingearbeitet.[5]

Werke (Auswahl)

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Literatur

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Commons: Karl Heinz Engelin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. westwind : Stadtteilmagazin für Osdorf und Umgebung, 2012, Nr. 3 (Seite 2, abgerufen am 7. November 2017; PDF; 2,3 MB)
  2. Eintrag der Adresse im Hamburger Adressbuch von 1960, wo nur er angegeben ist
  3. Klaus Granzow: An den Arbeiten messen ... – K. H. Engelin und sein Werk. In: Das Ostpreußenblatt, 1. März 1975, S. 9
  4. Hauptquelle: Der Neue Rump, 2013
  5. Grablage bei Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof (2001)
  6. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler: Breisach am Rhein (Münsterberg), abgerufen am 7. November 2017
  7. Website Gnadenkirche
  8. Erwähnt auf kulturkarte.de
  9. Abbildung Pferdebändiger auf rahlstedt.art
  10. Abbildung Frühling
  11. Abbildung David auf yelp.de
  12. Abbildung Spirale, Stahlrohrplastik auf schnelsenarchiv.de
  13. Biografie und Skulptur Der Faulenzer in Volksdorf bei Treffpunkt Volksdorf
Personendaten
NAME Engelin, Karl Heinz
ALTERNATIVNAMEN Engelin, Karl
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 17. Oktober 1924
GEBURTSORT Memel
STERBEDATUM 1. Dezember 1986
STERBEORT Hamburg