Jochart

Blick zur Jochart (links oben im Bild) von Südsüdwesten (Obersberg)

Höhe 1266 m ü. A.
Lage Niederösterreich, Österreich
Gebirge Gutensteiner Alpen
Dominanz 5,6 km → Reisalpe
Schartenhöhe 386 m ↓ Griesler Gscheid
Koordinaten 47° 54′ 45″ N, 15° 42′ 43″ OKoordinaten: 47° 54′ 45″ N, 15° 42′ 43″ O
Jochart (Niederösterreich)
Jochart (Niederösterreich)
Gestein Hauptdolomit
Alter des Gesteins Norium
Normalweg Südflanke ab Rohr im Gebirge
Jochart von Westnordwest (Blochboden, Unterberg)

Die Jochart ist ein 1266 m ü. A.[1] hoher Berg in den Gutensteiner Alpen in Niederösterreich. Ähnlich wie der nahe, bekanntere Unterberg ist er ein beliebtes Ziel von Schitouren.

Lage

Die Jochart erhebt sich im westlichen Teil der Gutensteiner Alpen, etwa 2½ Kilometer nordwestlich von Rohr im Gebirge sowie etwa 8 Kilometer westsüdwestlich des etwas höheren Unterberges, mit dem sie die Gebirgsgruppe Unterberg–Jochart dominiert. Über ihren Gipfel verläuft die Grenze der Gemeindegebiete von Rohr im Gebirge und Kleinzell, die zugleich die Grenze der politischen Bezirke Wiener Neustadt-Land und Lilienfeld bildet.

Die Jochart bildet einen kurzen, etwa in West-Ost-Richtung verlaufenden Kamm, wobei die Nordflanke insgesamt steiler als die Südflanke ist. Der Bergstock ist zum größeren Teil bewaldet, weist südlich und westlich des Gipfels jedoch auch einige ausgedehnte Lichtungen und Schläge sowie eine Alm auf.

Name des Berges

Die Herkunft des Namens scheint rätselhaft.[2] Sicher ist hingegen, dass der Bergname weiblich ist und es daher korrekt Die Jochart heißen muss, auch wenn teils bis in die Wanderliteratur hinein die falsche, vermännlichte Form Der Jochart gebräuchlich ist.[2]

Anstiege

Die Jochart wird wesentlich seltener besucht als ihre beiden bekannteren und etwas höheren Nachbarberge: der Unterberg im Ostnordosten sowie die Reisalpe im Nordwesten. Sie wurde daher bildhaft als „Schattenblümchen der Voralpen“[3] bezeichnet. Als Hauptgründe dafür lassen sich das Fehlen von Schutzhütten am Bergstock sowie die relative Abgeschiedenheit des Talortes Rohr im Gebirge nennen. Zum anderen konnte die Jochart so ihren ruhigen Charakter bewahren und bietet auch heute mehr naturbelassene Landschaft als andere Teile der Gutensteiner Alpen.

Das hölzerne Gipfelkreuz auf der Jochart ist rundum von Bäumen umgeben. Die Lichtungen südlich und westlich des höchsten Punktes bieten hingegen ein weites Panorama vom Schneeberg bis zum Ötscher und sogar einigen Gipfeln im Gesäuse. So stellt die vergleichsweise wenig bekannte Jochart einen „erstklassigen Alpenschauplatz“[4] dar.

Die Jochart ist von Rohr im Gebirge über zwei markierte Anstiege zu erreichen, die sich in beliebige Richtung ideal miteinander kombinieren lassen.

Im Winter ist die Jochart ein meist lawinensicheres Ziel für Skitouren. Günstigster Ausgangspunkt ist das Tal des Klausbaches; eine Anstiegsvariante sowie beide lohnenden Abfahrtsrouten weichen jedoch vom Sommerweg ab.[5]
Auch für Schneeschuhwanderungen ist die Jochart bei passenden Bedingungen gut geeignet, wobei sich eine Kombination der zwei Sommerwege von Rohr im Gebirge sehr anbietet.[6]

Flugzeugabsturz

Am 5. Dezember 1974 stürzte ein Beechcraft Musketeer B24R Sierra 200 ca. 100 Meter westlich des Gipfels auf einem mittelsteilen Hang ab.[7] Ein Mann kam dabei ums Leben, ein anderer überlebte das Unglück. Noch heute kann man große Teile des Flugzeuges, wie das Ruder oder einen Flügel, am Hang finden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich: Austrian Map online (Österreichische Karte 1:50.000).
  2. a b Lit. Szépfalusi: Wandererlebnis.
  3. Zitat aus dem Titel des Wandertipps in der Tageszeitung Der Standard (Weblink).
  4. Zitat Lit. Hauleitner: Wiener Hausberge.
  5. Vgl. die Beschreibung auf Weblink www.bergsteigen.com
  6. Vgl. Lit. Szépfalusi: Schneeschuhwandern.
  7. Incident Beechcraft B24R Sierra 200 OE-DMI. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (englisch).