Jens Ivo Engels (* 1971 in Köln) ist ein deutscher Historiker und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Jens Ivo Engels studierte von 1991 bis 1995 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Neuere und Neueste Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Öffentliches Recht. In dieser Zeit absolvierte er 1993 bis 1994 einen Studienaufenthalt an der Universität Bordeaux Montaigne und erlangte dort einen Abschluss (Maîtrise) für Neuere Geschichte. 1995 legte er an der Universität Freiburg das Magisterexamen ab. 1998 wurde er bei Erich Pelzer mit der Arbeit Königsbilder zwischen Hoffnung, Spott und Alltagsbewältigung promoviert. Die Arbeit wurde mit dem Gerhard-Ritter-Preis der Universität Freiburg ausgezeichnet.[1] Anschließend war er bei Franz-Josef Brüggemeier wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1999 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Freiburg. 2004 habilitierte er sich und erlangte die Venia legendi für Neuere und Neueste Geschichte. Von 2004 bis 2008 war er Dozent am Historischen Seminar der Universität Freiburg. 2008 wurde er an das Institut für Geschichte der Technischen Universität Darmstadt als Professor für Neuere und Neueste Geschichte berufen. 2011 bis 2015 war er Prodekan des Fachbereiches Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften.

Seine Forschungen umfassen die Geschichte der politischen Korruption und technischen Infrastrukturen sowie die Umweltgeschichte und Monarchiegeschichte mit einem Fokus auf Deutschland und Westeuropa. Sein Buch Die Geschichte der Korruption von 2014 erklärt das Sprechen über Korruption als Ausdruck zentraler politischer Werte in der europäischen Moderne und schildert die Veränderungen in Begünstigungspraktiken in Europa zwischen der Frühen Neuzeit und dem 20. Jahrhundert. Die Monographie Alles nur gekauft untersucht die wichtigsten Korruptionsdebatten in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1949 und 2012.

Jens Ivo Engels war von 2011 bis 2015 Prodekan des Fachbereichs 02 der Technischen Universität Darmstadt. Er ist geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift Neue Politische Literatur.[2] Seit 2020 ist er als „Pricipal Investigator“ Mitglied im Forschungsverbund emergenCity, der die digitale Stadt der Zukunft erforscht.[3]

Auszeichnungen

Schriften

Ungarisch: A korrupció története. A korai újkortól a 20. századig. Aus dem Deutschen von Imre Kurdi. Corvina, Budapest 2016, ISBN 978-963-13-6338-8.

Herausgeberschaft

Einzelnachweise

  1. Gerhard-Ritter-Preis auf der Website der Universität Freiburg.
  2. Neu bei Springer VS: „Neue Politische Literatur“ auf springer.com, 10. April 2019
  3. Emergency City – Team