Ingrid Haebler im Keukenhof (1966)

Ingrid Haebler (* 20. Juni 1929[1] in Wien; † 14. Mai 2023[2][3]) war eine österreichische Pianistin.

Leben

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Ingrid Haebler war die Tochter des Freiherrn Armin von Haebler und der Freifrau Charlotte (Sissy) von Haebler, geb. von Schüch, die am 8. Juni 1925 in der Minoritenkirche Wien geheiratet hatten.[4] Die junge Familie Haebler wohnte im 3. Wiener Gemeindebezirk in der Reisnerstraße 35. Armin von Haebler war am 24. Jänner 1894 in Łódź geboren worden. Er machte sich um die Glas- und Metallhütte Scheegattern Aktiengesellschaft verdient und war später Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft für Glasindustrie in Linz.

Ingrid Haebler erhielt mit sechs Jahren von ihrer Mutter den ersten Klavierunterricht. Es folgten bald auch erste Kompositionsversuche. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges siedelte sie mit ihrer Familie nach Salzburg über, wo sie als Elfjährige ihr Konzertdebüt mit einem Stück von Mozart und einer eigenen Komposition gab. Danach studierte sie bei Paul Weingarten in Wien und schließlich am Salzburger Mozarteum. 1950 ging sie nach Genf zu weiteren Studien bei Nikita Magaloff und nach Paris zu Marguerite Long.[5]

Haebler gewann zweimal den 2. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Genf und 1954 den 1. Preis beim Wettbewerb der ARD. Danach begann ihre Weltkarriere. Ab 1969 war Ingrid Haebler Professorin am Salzburger Mozarteum.

Haebler wurde vor allem durch ihre Interpretation des Klavierwerkes von Wolfgang Amadeus Mozart bekannt.[5] Gelobt wurde die Natürlichkeit und schlichte Diktion ihres Spiels sowie die Nüchternheit in der Darstellung, gepaart mit Wärme und Gefühl, ein „singendes Allegro“.[5] Mit Henryk Szeryng und mit Arthur Grumiaux nahm sie Mozarts Violinsonaten auf.[5]

Ehrungen

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Diskografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Laut dieser Quelle – Im Zeichen Mozarts. Der Pianistin Ingrid Haebler zum Neunzigsten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. Juni 2016, abgerufen am 18. Juni 2019. – feierte Ingrid Haebler bereits 2016 ihren 90 Geburtstag. Folgende Quellen – Bach Cantatas Website, Österreichische Musikzeitschrift, Ingrid Haebler im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, Bayerisches Musiker Lexikon Online – aber nennen 1929 als Geburtsjahr.
  2. Die Pianistin Ingrid Haebler ist gestorben. In: sn.at. 15. Mai 2023, abgerufen am 15. Mai 2023.
  3. Joseph Stevenson: Ingrid Haebler Bach Cantatas (englisch)
  4. Wiener Salonblatt, 14. Juni 1925, S. 8.
  5. a b c d Gerhard R. Koch: Im Zeichen Mozarts. Der Pianistin Ingrid Haebler zum Neunzigsten. In: FAZ, 20. Juni 2016, S. 16.
  6. Inschrift Deutschordenshof, Durchgang: Ingrid Haebler 1970 (abgerufen am 7. Juni 2014).
Personendaten
NAME Haebler, Ingrid
KURZBESCHREIBUNG österreichische Pianistin
GEBURTSDATUM 20. Juni 1929
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 14. Mai 2023