Hirabayashi Taiko

Hirabayashi Taiko (japanisch 平林 たい子; eigentlich: 平林 タイ Hirabayashi Tai; * 3. Oktober 1905 im Kreis Suwa (heute Stadt Suwa), Nagano; † 17. Februar 1972) war eine japanische Schriftstellerin.

Leben

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Hirabayashi Taiko besuchte gegen den Willen ihrer Mutter die Frauenoberschule, war aber vom Unterricht dort enttäuscht. Zu dieser Zeit begann sie sich für den Sozialismus zu interessieren und der Schulleiter und Lyriker Tsuchiya Bunmei ermunterte sie zu schreiben.

Sie ging alleine nach Tokio und lebte mit dem Anarchisten Yamamoto Torazō zusammen. Beide lebten für kurze Zeit bei Torazōs Schwester in Korea, kehrten aber bald wieder nach Tokio zurück. Nach dem Kantō-Erdbeben wurden sie verhaftet und kamen unter der Bedingung frei, Tokio zu verlassen. Daraufhin zogen sie zu Torazōs Bruder in die Mandschurei, wo er verhaftet wurde und sie mit 19 Jahren ein Kind zur Welt brachte, das bald darauf an Unterernährung starb, worauf sie erneut nach Tokio zurückkehrte. Dieses Ereignis ist zugleich die Vorlage für ihre Erzählung Seryōshitsu nite. Sie schilderte in weiteren sozialkritischen Werken die Auswirkungen der Armut auf das Leben der Frauen.

Nachdem die Beziehung mit Torazō gescheitert war, entschied sie sich für eine Vermittlungs-Ehe und heiratete 1927 Kobori Jinji, Autor der proletarischen Literaturbewegung und Herausgeber der Zeitschrift Bungei sensen (Literaturfront). 1937 erneut für acht Monate inhaftiert, erkrankte sie schwer und konnte bis 1945 nicht mehr schreiben. Sie gehörte vorübergehend dem Vorstand des linken Schriftstellerverbandes Literaturgesellschaft Neues Japan an.

1954 erfuhr sie, dass ihr Mann eine fünfjährige Tochter mit einer ehemaligen Hausangestellten hatte, was eine öffentliche Debatte über ihre Beziehung auslöste und 1955 zu ihrer Scheidung führte. Während dieser Zeit schrieb sie den autobiographischen Roman Sabaku no Hana, der einen Großteil ihres Lebens beschreibt und von 1955 bis 1957 in der Zeitschrift Shufu no Tomo (主婦の友) erschien.

Von 1972 bis 1997 wurde der Hirabayashi-Taiko-Literaturpreis (平林たい子文学賞) vergeben, zunächst von einem Freundeskreis, dann vom Verlag Kōdansha.

Werke

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. in: Hefte für Ostasiatische Literatur Nr. 10 (Oktober 1990), iudicium, München, S. 58–63
Personendaten
NAME Hirabayashi, Taiko
ALTERNATIVNAMEN 平林 たい子 (japanisch); 平林 タイ; Hirabayashi Tai (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG japanische Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 3. Oktober 1905
GEBURTSORT Suwa-gun, Nagano-ken
STERBEDATUM 17. Februar 1972