Hinz und Kunz (Kurzformen der Namen Heinrich und Konrad) ist eine deutsche Redewendung und Synonym für Jedermann. In der Seefahrt ist die Bezeichnung Janmaat üblich.

Im Hochmittelalter, konkret vom 11. bis 13. Jahrhundert, waren Heinrich (Kurzform: Hinz) und Konrad (Kurzform: Kunz) die Namen zahlreicher deutscher Herrscher, nach denen in Folge auch die einfache Bevölkerung ihre Kinder benannte. Ein großer Teil der Männer trug daher diese Namen und es kam zu einer Inflation, aus der sich letztlich die heute noch gebräuchliche Redewendung bildete. Der Begriff ist seit dem 13. Jahrhundert belegt[1] und etwa ab dem 15. Jahrhundert als Spottbezeichnung gebräuchlich und findet unter anderem im Märchen Rumpelstilzchen und in der Novelle Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist Verwendung.

Hinz & Kunz Tabak, Heidelberg, um 1910

Hinz und Kunz ist der Titel eines Gedichtes von Gotthold Ephraim Lessing.[2] In Hamburg und Umgebung entstand 1993 in Anlehnung daran die Obdachlosenzeitung Hinz&Kunzt.

Im frühen 20. Jahrhundert gab es die Tabakmarke Hinz & Kunz der Tabakfabrik M. u. F. Liebhold in Heidelberg.

Entsprechende Wendungen in anderen Sprachen lauten:

Siehe auch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wiktionary: Hinz und Kunz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kunz. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 11: K – (V). S. Hirzel, Leipzig 1873, Sp. 2746 (woerterbuchnetz.de).
  2. Gotthold Ephraim Lessing: Hinz und Kunz auf Wikisource