Die Herren von Ras waren ein Adelsgeschlecht des 12. und 13. Jahrhunderts im Raum um das Rosental im südlichen Kärnten. Ihr Stammsitz war die Burg Ras bei St. Jakob im Rosental, später gehörte auch die Burg Rosegg zu ihrem Besitz. 1188 verbanden sich die Raser mit den Herren von Finkenstein. Seitdem existierte neben der bis 1315/18 bestehenden Hauptlinie noch das Haus von Finkenstein-Ras, das erst ca. 1340 sein Ende fand.

Genealogisches

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Stammbaum der Rosentaler Hauptlinie

Der Stammvater des Geschlechts ist Ruprecht von Ras, er hatte zwei Söhne. Während der Sohn Cholos von Ras in das Haus der Finkensteiner einheiratete, setzte Rudolf von Ras die Rosentaler Linie fort und wurde 1171 zum Herrn der Burg Rosegg.

Neben drei Töchtern hatte er zwei Söhne, wobei sein älterer, Rudolf, in das Geschlecht derer von Mureck einheiratete, sein jüngerer, Swicker, die Burg Rosegg erbte.

Aus der Verbindung des jüngeren Rudolf mit Gertrud von Mureck gingen neben einer Tochter drei Söhne hervor. Der Letztgeborene, Amelrich, wurde Abt und später Bischof von Lavant, der Erstgeborene nannte sich wieder Rudolf von Ras.

Hochfreie oder Dienstadel

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Der Name des Adelsgeschlechts ist abgeleitet von der Flurbezeichnung Rasa für das Rosental, die schon für das 9. Jahrhundert urkundlich belegt ist.[1] Eine erste Burg Ras befand sich an der Gratschitzen am Nordhang der Karawanken, von der heute nur noch wenige Reste erhalten sind, eine zweite südlich von Sankt Jakob im Rosental. Diese wurde urkundlich erstmals 1171 genannt und zwischen 1309 und 1317 aufgegeben.[2] Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts errichteten sie die Burg Rosegg, die urkundlich 1239 erwähnt wurde.

Für die Besitzungen der Raser wird angenommen, dass sie ursprünglich der Stifterfamilie des Klosters Ossiach gehörten, und durch Erbschaft vor 1136 an die steirischen Otakare übergingen. Die Raser, die ab ca. 1143/60 in den Quellen erwähnt werden, waren demnach womöglich Ministerialen der Otakare, werden aber daneben als hochfreies Geschlecht dargestellt, das frei über seinen Besitz verfügen konnte. Man nimmt an, dass sich der Dienstadel nicht ausschließlich aus ursprünglich unfreien Geschlechtern zusammensetzte. Freie begaben sich in den Dienst höherer Herren, um dadurch Vorteile wie lukrative Ämter zu erlangen.[3]

Die Raser in ihren verschiedenen Linien waren nicht nur Ministerialen der Otakare, sondern auch der Bamberger Bischöfe und des Bistums Freising. Außerdem verfügten sie über frei verfügbaren Besitz. Inwieweit alle Herren von Ras Ministerialen waren, lässt sich nicht mehr klären. Von allen bekannten Familienmitgliedern war nur einer, Rudolf I., sicher Ministeriale des letzten Otakar von Steyr und dessen babenbergischen Erben.

Die Herren von Ras nannten sich außerdem Glanegg, Wasserleonburg, Federaun und Finkenstein, immer nach der Herrschaft, welche sie verwalteten. Cholo I., der sich nach Urkunden zwischen 1174 und 1202 abwechselnd Ras, Finkenstein und Federaun nannte, wurde vom Bamberger Bischof als Vogt des Klosters Arnoldstein eingesetzt.[3]

Das Geschlecht der Raser in den Quellen

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Vertreter

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Fräss-Ehrfeld 2005, S. 551
  2. a b Dehio Kärnten. Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 690.
  3. a b Fräss-Ehrfeld 2005, S. 190
  4. Gams 1189