Frühere Harlebucht (blau) mit Goldener Linie, die Jahreszahlen auf den Feldern geben das Jahr der Eindeichung an
Ostfriesland um 1600, gezeichnet von Ubbo Emmius

Die Harlebucht war ursprünglich eine rund 15 Kilometer breite und etwa 10 Kilometer ins Landesinnere reichende Meeresbucht nördlich von Wittmund im heutigen Friesland und Ostfriesland. Die Wassereinbrüche der Zweiten Marcellusflut 1362 ins Hinterland bis zur Geest bei Jever ließen Nebenbuchten entstehen und vergrößerten die Harlebucht enorm. Um 1550 begann die Eindeichung der Wasserflächen zur Landgewinnung. Stück um Stück wurde fruchtbares Marschland bis zum Abschluss 1894 mit dem Elisabethgroden gewonnen.

Lage

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Die Bucht erstreckte sich im Westen von Neuharlingersiel bis nach Minsen auf einer Breite von etwa 15 Kilometer. Ins Landesinnere reichte sie etwa 10 Kilometer bis nach Berdum. Auf Satellitenfotos ist das Gebiet des früheren Meeresbodens heute noch gut erkennbar.

Die Küstenlinie vor der Landgewinnung markieren von West nach Ost der Werdumer Altendeich und das alte Deichvorland Werdumer Altengroden, Altfunnixsiel an der Harle, der Berdumer Altendeich, Altgarmssiel am Tettenser Tief, sowie Medernser Altendeich und Mederns im Wangerland. Das Vorrücken der Deiche und Siele lässt sich an zahlreichen weiteren Straßen- und Ortsnamen ablesen.

Mitten durch die frühere Bucht verlief die im 17. Jahrhundert geschaffene Goldene Linie als Grenze zwischen dem Fürstentum Ostfriesland und der Grafschaft Oldenburg. Grund für ihre Festsetzung war die Vermeidung von Streitigkeiten um den Besitz und um die Entwässerung des neu zu gewinnenden Landes.

Erkundungen per Fahrrad

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Das Projekt: „Erfahren der Harlebucht“ (im doppelten Wortsinn: Mit dem Fahrrad unterwegs sein und dabei etwas lernen) nahm seinen Anfang 1994 durch den Museumspädagogen der Alexander-von-Humboldt-Schule Wittmund für das Sielhafenmuseum Wittmund-Carolinensiel. Es wurde vom Regionalen Umweltzentrum RUZ in Schortens aufgegriffen und fand mit der Erstellung von acht Fahrrad-Rundtouren in der Harlebucht sein vorläufiges Ende.[1]

Chronologische Daten

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Folgende Ereignisse waren für die Harlebucht relevant:

Literatur

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Commons: Harlebucht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Regionales Umweltzentrum Schortens: Harlebucht erfahren, abgerufen am 16. Januar 2011
  2. a b c Harlebucht erfahren, Rundtour 5. Deiche, Groden und Siele im Wangerland : mit ausklappbarer Radwanderkarte. Regionales Umweltbildungszentrum Schortens ca. 2004 (online [PDF]).

Koordinaten: 53° 42′ N, 7° 48′ O