Hans Tutschku (* 1966 in Weimar) ist ein deutscher Komponist und Professor.

Leben und Ausbildung

Hans Tutschku studierte Komposition an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden und am IRCAM in Paris. Dabei begleitete er ab 1989 Karlheinz Stockhausen bei mehreren Konzertzyklen, um sich in die Klangregie einweisen zu lassen. Am königlichen Konservatorium in Den Haag studierte er von 1991 bis 1992 Sonologie und Elektroakustische Komposition, 1996 besuchte er Kompositionsworkshops mit Klaus Huber und Brian Ferneyhough. Zur gleichen Zeit unterrichtete er als Gastprofessor für Elektroakustische Komposition in Weimar. Die Lehrtätigkeit setzte er von 1997 bis 2001 am IRCAM in Paris sowie von 2001 bis 2004 am Konservatorium von Montbéliard fort. Seit 1982 gehört er auch dem Ensemble für Intuitive Musik aus Weimar an.

Im Mai 2003 promovierte er bei Jonty Harrison an der Universität Birmingham zum PhD. Im selben Jahr war er Gastprofessor an der Technischen Universität Berlin.

Seit September 2004 lehrt Tutschku als Professor für Komposition an der Harvard-Universität und ist dort Leiter des Studios für Elektroakustische Musik. Des Weiteren lehrt er u. a. in Buenos Aires, Santiago de Chile, Singapur, Budapest, Darmstadt, Florenz, Köln, Mailand und Rom.

Preise und Auszeichnungen

Hans Tutschku wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit einem Preis des Festivals in Bourges, dem CIMESP São Paulo, dem Hanns-Eisler-Preis, dem Prix Ars Electronica und dem Prix Noroit. Im Jahr 2005 gewann er den Weimar-Preis.

Technische Details und Kompositionsgrundlagen

Hans Tutschku verwendet bei seinen Elektroakustischen Kompositionen zahlreiche Aufnahmen realer Klänge, die er ggf. mit synthetischen Klängen vermischt und dann transformiert und bearbeitet. Der Komponist trägt dazu immer ein Stereoaufnahmegerät bei sich. So kommt es dazu, dass in seinen Werken eine Vielzahl von Klängen aus verschiedenen Regionen und Kulturen der Erde vermischt werden und die Grundlage zur elektronischen Modulation bilden. So wurden zum Beispiel für das Stück Klaviersammlung aus dem Jahr 2011 nur von ihm aufgenommene Klänge aus dem Instrumentenmuseum des musikwissenschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln verwendet.

Zur Aufführung Elektroakustischer Musik hat Hans Tutschku das als Hydra bezeichnete Lautsprecherorchester entwickelt. Es besteht aus 32 Lautsprechern, die in unterschiedlichen Konfigurationen im jeweiligen Konzertsaal aufgestellt werden können.

Werke

Diskographie

Literatur