Hans Luckhardt (* 16. Juni 1890 in Charlottenburg; † 8. Oktober 1954 in Bad Wiessee) war ein deutscher Architekt und Bruder von Wassili Luckhardt, mit dem er zeitlebens zusammenarbeitete.
Er studierte an der Technischen Hochschule Karlsruhe bei Hermann Billing und war Mitglied der Novembergruppe, des Arbeitsrats für Kunst und der Gläsernen Kette. Zusammen mit Anton Lorenz entwarf er in den 1920er- und 1930er-Jahren für die Firma Thonet auch Möbel, überwiegend Stahlrohr- und Bewegungsstühle. Beispiele sind hier der Freischwinger S 36 und der Thonet Siesta Medicinal.
In den 1920er-Jahren gehörten die Brüder Luckhardt zu den aufstrebenden jungen Architekten in Berlin. Ursprünglich dem Expressionismus zugewandt, sind ihre Bauten typische Beispiele des Neuen Bauens mit Skeletten aus Stahl oder Stahlbeton.
In der Zeit des Nationalsozialismus versuchten die Brüder Luckhardt anfänglich, sich mit den neuen Machthabern zu arrangieren und traten zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die offizielle Staatslinie nach einer anderen Architektursprache verlangte. Sie erhielten Berufsverbot und konnten in dieser Zeit nur drei Einfamilienhäuser bauen, die sich im Äußeren der vorgegebenen Erscheinung unterordnen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten sie an die Vorkriegszeit anzuknüpfen. Ganz zum Schluss versuchten sich die Brüder Luckhardt noch als Denkmalpfleger in eigener Sache. Anstatt ein eigenes Grabmal zu entwerfen, kauften sie ein Grab von 1905, das vielleicht sonst abgerissen worden wäre.