Hans Anetsberger studierte nach seinem Realschulabschluss an der Kunstakademie München und richtete dort anschließend ein Atelier ein. Im Jahr 1893 erfolgte seine Auszeichnung mit dem des Prix de Romes und im Zusammenhang hiermit ein Studienaufenthalt in Italien sowie später weitere Fahrten nach Frankreich, Spanien, Marokko und Sankt Petersburg in den Jahren 1900/01. Zwischenzeitlich beschickte er immer wieder Ausstellungen und war in diesen Jahren auch als Illustrator für die Zeitschrift Die Jugend und den Simplicissimus[1][2][3] zuständig.
Am 1. April 1911 folgte Anetsberger einem Ruf an die Kunstgewerbeschule in Aachen, wo er die dortige Mal- und Zeichenklasse übernahm und 1925 zum Professor ernannt wurde. Im gleichen Jahr illustrierte Anetsberger die 2. Auflage des Bandes Aachen aus der Reihe Deutschlands Städtebau mit 8 Radierungen. Ein Jahr vor der Schließung der Werkkunstschule im Jahr 1934 durch die nun regierenden Nationalsozialisten, welche die dort gestaltete Kunst als entartet eingestuft hatten, wurde Anetsberger am 31. März 1933 emeritiert. Anschließend zog es ihn nach Priem am Chiemsee, wo er sich ein Anwesen mit Atelier eingerichtet hatte und hier bis zu seinem Lebensende noch tätig war.
Die Schwerpunkte seiner künstlerischen Laufbahn waren Porträtgemälde von bekannten Persönlichkeiten seiner Zeit sowie Landschaftsbilder. Zu seinen Hauptwerken zählen unter anderem:
Für die Publikation Albert Huyskens (Hrsg.): Aachen. (= Deutschlands Städtebau.) 2. Auflage. DARI, Berlin-Halensee 1925. fertigte Anetsberger zahlreiche Radierungen von Aachener Ansichten an, untere anderem:
Hans Heyn: Süddeutsche Malerei aus dem bayerischen Hochland. Das Inntal, der Chiemgau und das Berchtesgadener Land in bildnerischen Zeugnissen. Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1979, ISBN 3-475-52290-X, S.206 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Ulrike von Hase-Schmundt: Anetsberger, Hans. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 3, Seemann, Leipzig 1990, ISBN 3-363-00116-9, S. 161 f.