Hajo Steinert in Ascona, literaturfestival monte verità, 2015

Hajo Steinert (* 1952 in Goslar) ist ein deutscher Schriftsteller, Rundfunkjournalist und Literaturkritiker.

Leben

Steinert wuchs in Düsseldorf und Gummersbach auf, studierte von 1974 bis 1977 an der Universität Siegen und von 1977 bis 1980 an der University of Houston Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaften. Er machte 1980 seinen Abschluss als Master of Arts in Houston und promovierte 1983 zum Dr. phil. bei Professor Helmut Kreuzer in Siegen. Seit 1984 lebt er in Köln.

Berufliches Wirken

Von 1975 bis 1980 wirkte Steinert als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Research Assistant an den Universitäten in Siegen bzw. Houston. Von 1980 an schrieb er regelmäßig Film- und Literaturkritiken für die Siegener Zeitung, den Kölner Stadt-Anzeiger und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (bis 1988). Von 1986 bis 2016 arbeitete er als Literatur-Redakteur, Autor und Moderator beim Deutschlandfunk. Von 1999 an leitete er zusätzlich das Ressort „Kulturelles Wort“.

1990 gründete er die monatlich ausgestrahlte Veranstaltungs- und Sendereihe „Studio LCB. Aus dem Literarischen Colloquium Berlin,“ die heute (Stand Februar 2019) noch regelmäßig stattfindet. 1994 rief er die monatlich von 30 Juroren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengestellte und unter seiner Moderation (bis 2016) ausgestrahlte DLF-Bestenliste für Kinder- und Jugendliteratur „Die besten 7 Bücher für junge Leser“ ins Leben. Zwischen 1986 und 2001 schrieb er u. a. für Die Zeit, die Weltwoche in Zürich und die Basler Zeitung Rezensionen. Von 2001 bis 2014 auch für die Literarische Welt.

Von 1990 bis 2000 trat er mit Schriftstellerporträts (John Irving, Louis Begley, Paul Auster, Colum McCann, Lily Brett, James Salter, Martin Walser, Ingo Schulze u. v. a.) als Filmautor und Studiogast in Literatursendungen verschiedener Sendeanstalten der ARD („Bücher, Bücher“, „Lesezeit“, „Kulturweltspiegel“, „Literatur im Foyer“) in Erscheinung. Am 13. Juni 1996 war er Marcel Reich-Ranickis Gast im „Literarischen Quartett“ des ZDF.

Steinert war Lehrbeauftragter an Universitäten in Zürich und Hildesheim und Gastprofessor an der Washington University in St. Louis/Missouri (2006). Als Moderator und Programmbeirat engagiert er sich seit 1991 jährlich für das Erlanger Poetenfest (Stand 2019). Seine Jurytätigkeit erstreckt sich u. a. von der SWR-Bestenliste (seit 1988), dem Aspekte-Literaturpreis des ZDF (seit 1990) über den Marie Luise Kaschnitz-Preis (seit 2000), den Peter-Huchel-Preis (2003–2005), den Heinrich-Böll-Preis (seit 2006), den Deutschen Buchpreis (2007) bis hin zum 2012 gegründeten Ulla-Hahn-Preis und zur Darmstädter Jury Buch des Monats.

Seit 1984 verfasst Steinert Bücher, Buchbeiträge, Lexikonartikel zu den Bereichen Literatur, Fußball und Fotografie. Er gab Anthologien und Hörbücher zur deutschen Literatur heraus und ist Autor literarischer Prosa. 2015 erschien sein erster Roman. Der Liebesidiot erzählt die turbulente, ebenso tragische wie komische Geschichte eines Mannes, der nach Jahren des erotischen Experimentierens vor allem eines herbeisehnt: die Rückkehr der Liebe. In seinem 2019 erschienenen Roman Blumenspiel erzählt Steinert von einem Kunstschmied und einer Näherin, die 1909 aus der lärmenden Stadt Cöln am Rhein flüchten und in der Aussteigerkolonie auf dem Monte Verità in Ascona landen.

Steinert ist Mitglied im PEN.

Schriften (Auswahl)

Herausgaben (Auswahl)

Hörbücher (Auswahl)

Buchbeiträge (Auswahl)

Erzählende Prosa (Auswahl)

Auszeichnungen