Global Sourcing bzw. globale Anschaffung ist eine Beschaffungsstrategie bzw. ein Teilgebiet des strategischen Beschaffungsmanagements und untersucht im Gegensatz zur lokalen Beschaffung internationale Beschaffungsaktivitäten. Global Sourcing ist dabei nicht nur die länderübergreifende Beschaffung, sondern als insgesamt weltweit orientierte Beschaffungsstrategie zu verstehen.

Ziele und Aufgaben

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Eines der Hauptziele des Global Sourcing ist die beschaffungsseitige Unterstützung operativer und strategischer Aufgaben im Unternehmen (Monczka und Trent 1991). Der einzige Zugang zu preisgünstigen Bezugsquellen war neben nur Technologieakquisition und Sortimentsdiversifikation der am weitesten anerkannte Vorteil des Global Sourcing. Mittlerweile stellt Global Sourcing einen durchaus wesentlichen Wettbewerbsfaktor für Unternehmen unabhängig von deren Größe dar, welcher sich vor allem über Preis und Qualität definiert (Scully and Fawcett 1994). Vor allem im Zuge von Projekten zur Beschaffungsoptimierung bzw. Einkaufsoptimierung sollen durch Global Sourcing Einsparungseffekte für das jeweilige Unternehmen erzielt werden. Innerhalb der globalen Beschaffung nimmt die Beschaffung in Niedriglohnländern eine Sonderstellung ein, da dort oftmals hohe Kostenersparnisse realisiert werden können (Krokowski 2007).

Vorteile und Herausforderungen

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Während Global Sourcing signifikante Vorteile und Nachteil mit sich bringen kann, birgt der internationale Zukauf auch Gefahren. Die geographischen Distanzen, die dadurch eingeschränkte persönliche Interaktion und die erhöhten Anforderungen an die Logistik, stellen Unternehmen vor Herausforderungen. Inwieweit ein Unternehmen die Potentiale des Global Sourcing nutzen kann, hängt also von dessen Fähigkeit (Kapazität) ab, diesen Herausforderungen zu begegnen.

Vorteile
Nachteile
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Mit den in den letzten Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungen im Global Sourcing zeigen sich für die Zukunft ähnliche Trends wie zuvor im Bereich des Advanced Purchasing. Zukünftig können maximale Kostenpotenziale nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, beispielsweise von Einkauf und Entwicklung, realisiert werden.

An Bedeutung gewinnen werden unter anderem folgende Themengebiete:

In jüngster Zeit haben sich die Gewichte stärker in Richtung „Local Sourcing for Local Sales“ verschoben. Nationale kleine Einheiten im Ausland von hiesigen Unternehmen lösen das Konzept des weltweiten Einkaufs und der globalen Weiterverarbeitung an vielen anderen Produktions- und Vertriebsstätten ab. Dort, wo vor Ort Produktion oder Vertrieb stattfinden, wird auch vermehrt eingekauft. Ein auslösendes Moment ist die Eurokrise, da dadurch die Absatzchancen in Europa zurückgehen. Insbesondere der Maschinenbau verschiebt seinen Umsatz nach Südamerika, Asien und die Anrainer-Staaten.[1]

Einzelnachweise

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  1. https://www.marktundmittelstand.de/index.php?id=1124641 Global Sourcing wird lokaler, in: Markt und Mittelstand, 17. September 2012

Literatur und Quellen

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