Wilhelm Alexander Franz Joseph Gerhard von Mutius[1] (* 6. September 1872 auf Gellenau, Landkreis Glatz, Provinz Schlesien; † 18. Oktober 1934 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Diplomat.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard entstammte der I. Linie des Adelsgeschlechts von Mutius. Er war der drittälteste Sohn des preußischen Rittmeisters und Herrn auf Altwasser und Gellenau Hans von Mutius (1825–1883) und dessen Ehefrau Gerta, geborene von Bethmann Hollweg (1831–1896), eine Tochter des Politikers Moritz August von Bethmann-Hollweg. Seine älteren Brüder waren der preußische Generalleutnant Albert von Mutius und der preußische Generalmajor Maximilian von Mutius.

Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde auf Schloss Gellenau in der Grafschaft Glatz geboren, das seit 1788 im Familienbesitz war. Dort und auf dem Familiengut in Altwasser verbrachte er seine Kindheit. Nach dem Abitur 1893 am Gymnasium Schulpforta studierte er Jura an den Universitäten Freiburg, Leipzig und Berlin. 1896 legte er beim Kammergericht Berlin das Referendarexamen ab. Danach begann er eine Beamtenlaufbahn beim Amtsgericht Lewin. Nach der Militärzeit beim Dragoner-Regiment „von Bredow“ (1. Schlesisches) Nr. 4 der Preußischen Armee trat er in den Diplomatischen Dienst ein. 1903 war er Botschaftsattaché in Paris und anschließend 1904/05 in gleicher Eigenschaft in Petersburg. 1906/07 wirkte Mutius als Ministerialbeamter bei der Reichskanzlei in Berlin, wurde 1908 Botschaftsrat in Peking, 1909 in Paris und 1911 in Konstantinopel. 1914 kehrte er als Diplomatischer Sonderbeauftragter nach Petersburg zurück und war während des Ersten Weltkriegs von 1915 bis 1917 Diplomatischer Beauftragter beim Generalgouvernement in Warschau. Daran schlossen sich folgende Verwendungen an:

Trotz seiner anspruchsvollen Tätigkeit als Diplomat verfasste er zahlreiche philosophische Bücher und Abhandlungen. Er war ein Cousin des liberalen Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg.

Familie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard von Mutius heiratet am 17. Juni 1911 in Paris seine Verlobte Marie Sophie Wilhelmine Mauritia von Bethmann (1880–1953), Tochter des Mitinhabers des Bankhauses Gebrüder Bethmann Moritz Carl Hugo Freiherr von Bethmann (1848–1922). Das Paar hatte vier Kinder, darunter die Schriftstellerin Dagmar von Mutius.[2]

Schriften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B, 1922, S. 615
  2. Günter Gerstmann: Gerhard von Mutius. Diplomat und Philosoph. In: Schlesischer Kulturspiegel. Jg. 44, 2009, H. 4, S. 94.
Personendaten
NAME Mutius, Gerhard von
ALTERNATIVNAMEN Mutius, Wilhelm Alexander Franz Joseph Gerhard von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Diplomat
GEBURTSDATUM 6. September 1872
GEBURTSORT Gellenau, Landkreis Glatz, Provinz Schlesien
STERBEDATUM 18. Oktober 1934
STERBEORT Berlin