Eugene „Gene“ Harris (* 1. September 1933 in Benton Harbor, Michigan; † 16. Januar 2000 in Boise, Idaho) war ein US-amerikanischer Jazzpianist. Perfektes Timing auch in langsamsten Tempi und ein „laid-back“-Gefühl mit allen dynamischen und rhythmischen Zutaten sind nach Martin Kunzler die besonderen Kennzeichen des Pianisten.

Leben

Im Alter von neun Jahren erlernte Gene Harris autodidaktisch Klavier zu spielen. Seine ersten Auftritte hatte er mit lokalen Bands und spielte 1951 bis 1954 in US-Army-Bands. 1956 gründete er die Band The Four Sounds, aus der 1957 mit dem Bassisten Andy Simpkins und dem Schlagzeuger Bill Dowdy das Trio The Three Sounds wurde. Die Gruppe arbeitete zunächst in Washington, D.C., kam dann Ende 1958 nach New York. Mit seiner zum Soul tendierenden Musik stand der Pianist in der Tradition Ahmad Jamals. Harris ist aber auch vom Stil Erroll Garners und Oscar Petersons beeinflusst. Gene Harris’ Trio nahm in dieser Zeit auch Platten mit den Gastsolisten Nat Adderley, Lou Donaldson, Anita O’Day sowie mit Stanley Turrentine auf.

In den 1970er Jahren fand seine Musik – trotz kommerziellerer Ausrichtung – kaum mehr Beachtung. Die Lieder, die er in dieser Zeit mit der Band The Three Sounds spielte, hatten einen hohen Grad an „funk“ und „groove“, benutzten dabei nur wenige Harmonien. Harris zog sich nach Boise im US-Staat Idaho zurück und trat im dortigen Idanha-Hotel auf. In den 1980er Jahren bewog ihn der Bassist Ray Brown zur Rückkehr in die Jazzszene. Er spielte darauf acht Jahre mit Browns Trio (unter anderem 1985 auch in Europa) und leitete eigene Gruppen, mit denen er regelmäßig Platten für Concord Records in einem aus Gospel, Blues und Hardbop gemischten Stil einspielte. Auch mit der Philipp Morris-Big Band, die er leitete, nahm er mehrere Alben auf.

Diskografie

als Leader

als Sideman

Kompilationen und Neuauflagen als Leader

Literatur