Fronius International GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1945 |
Sitz | Pettenbach, Oberösterreich, Österreich |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 8.000 (2023-10-01) |
Umsatz | 1,2 Mrd. Euro (2022) |
Branche | Elektroindustrie |
Website | www.fronius.com |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Die Fronius International GmbH ist ein österreichisches Unternehmen mit Sitz in Pettenbach[1] in Oberösterreich. Fronius ist weltweit in den Bereichen (Elektro-)Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik tätig.
Im Jahr 1945 gründete Günter Fronius eine Fach-Reparaturwerkstätte für Radio- und Elektrotechnik in Pettenbach. Dies war der Startschuss der heutigen Fronius GmbH. Zur damaligen Zeit war das Laden von Autobatterien keine Selbstverständlichkeit, was Günter Fronius so nicht akzeptieren wollte. Der gelernte Elektrotechniker entwickelte deshalb erste Batterieladesysteme.[2] Wenig später stellte er 15 Mitarbeiter ein. Mitte der 1960er Jahre begann das Unternehmen mit einer Elektronik- und Schweißbrennerfertigung. 1972 eröffnete Fronius einen zweiten Standort in Thalheim bei Wels, wohin die Produktion verlagert wurde. 1980 übergab Günter Fronius die Geschäftsführung an seine beiden Kinder Brigitte Strauß und Klaus Fronius. Von nun an konzentrierte sich das Unternehmen vermehrt auf Expansion und Internationalisierung. In den folgenden Jahren wurden Standorte sowohl innerhalb als auch außerhalb Österreichs eröffnet. Gleichzeitig entwickelte sich Fronius in den Bereichen Batterieladetechnik und (Elektro-)Schweißtechnik weiter. 1992 kam als neuer Themenschwerpunkt die Photovoltaik dazu. Im Jahr 2001 eröffnete Fronius ein Werk in Pettenbach, dem Gründungsort der Firma. 2007 fand die Eröffnung des Logistik- und Produktions-Standorts Sattledt statt. Ab dem Jahr 2002 wurde das Absatzgebiet um die USA erweitert. Seit 2012 wird das Unternehmen von Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, der Enkelin von Günter Fronius, geleitet.
Im Jahr 2022 beschäftigt Fronius bereits mehr als 7.000 Mitarbeiter weltweit.[3] Neben dem Firmensitz in Pettenbach und weiteren Standorten in Wels, Thalheim, Sattledt und Steinhaus besitzt Fronius einen Fertigungsstandort in Tschechien. Insgesamt hat das Unternehmen 37 Tochtergesellschaften.[4]
Die Business Unit Perfect Charging ist die älteste bei Fronius International. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1945 forscht und entwickelt Fronius im Bereich Ladetechnik. In den 1990er Jahren setzte man Invertertechnik erstmals für getaktete Ladegeräte zum Laden von Kfz-Starterbatterien ein. Mit der Baureihe ACCTIVA ist elektroniksicheres und leistungsstarkes Laden von Starterbatterien möglich. Im Bereich Antriebsbatterien gibt es bei Fronius die Baureihe SELECTIVA. Beide Produktbereiche basieren auf der so genannten „Active Inverter Technology“. Die Batterieladesysteme mit Active Inverter Technology und dem so genannten „Ri-Ladeprozess“ sollen maximale Energieeffizienz, geringe CO2-Emissionen, lange Batterielebensdauer und hohe Verfügbarkeit gewährleisten. Weitere Dienstleistungen und Komponenten dieser Business Unit sind Planung, Realisierung, Ausstattung und der Betrieb von Batterieladestationen sowie Batterieladeräumen. Im Kfz-Werkstattbereich entwickelt Fronius mit den Automobilherstellern Batterieladesysteme.
Die Business Unit Perfect Welding verkauft Produkte und Komplettsysteme – manuell und automatisiert – sowie entsprechende Dienstleistungen im Bereich Schweißtechnik. Um 1950 brachte Fronius seinen ersten Schweißtransformator mit einer Magnet-Joch-Regelung auf den Markt, der ein stufenloses Einstellen des Schweißstroms erlaubte. 50 Jahre später führte es CMT (Cold Metal Transfer) ein, ein thermisches Fügen von Stahl mit Aluminium. Mit der Vorstellung der weltweit ersten, vollkommen digital geregelten MIG/MAG Schweißstromquellen (TransSynergic 4000 / 5000 und TransPuls Synergic 2700 / 4000 / 5000), kann Qualität zu 100 % reproduziert werden. Die Einführung des Schweißsystems DeltaSpot (Widerstands-Punktschweißsystem) ermöglichte schließlich, Autokarosserien aus Aluminium in Großserien zu produzieren. Eine Lösung für das Schweißen in Stahl verarbeitenden Branchen brachte die Steel Transfer Technology. 2013 folgte TPS/i, eine neue MIG/MAG-Schweißgeräteplattform.
Die Business Unit Solar Energy beschäftigt sich seit 1992 mit dem Thema Photovoltaik. Heute entwickelt, produziert und vermarktet Fronius Strangwechselrichter sowie Batteriespeicher für netzgekoppelte Photovoltaikanlagen. Ergänzt wird das Produkt- und Dienstleistungssortiment durch Komponenten zur professionellen Anlagenüberwachung, Datenvisualisierung und -analyse sowie zur Steigerung des Eigenverbrauchs. Fronius bietet Unterstützung bei der Planung und Ausführung von Photovoltaik-Projekten sowie von Microgrid und PV-Genset Systemen.
„24 Stunden Sonne“ ist ein von Fronius geprägter Kurzbegriff für eine Energiezukunft, in der eine globale Energieversorgung durch erneuerbare Quellen realisiert wird und für jeden Menschen dauerhaft verfügbar ist. Für die Umsetzung ist es notwendig, dass erneuerbare Energie effizient erzeugt und gespeichert sowie intelligent verteilt und verbraucht wird. Hauptträger der Energieversorgung sind die natürlichen Ressourcen Sonne, Wind und Wasser. Um die Energiezukunft „24 Stunden Sonne“ Schritt für Schritt näher zu bringen, arbeitet Fronius an der Entwicklung von Lösungen und kooperiert dabei mit Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Interessensvertretungen, schwerpunktmäßig:
Pettenbach ist der Gründungsort und sogleich Firmensitz von Fronius. Auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern sind u. a. Finanzen & Controlling untergebracht.
Im Zuge der Fassadenerneuerung 2010 wurde die Fassade mit Photovoltaik-Modulen verkleidet, wodurch die direkte Sonneneinstrahlung ins Gebäude und damit die Kühllast verringert wurde, eine eigene Gestaltung und ein jährlicher Stromertrag von ca. 13.200 Kilowattstunden erreicht wird. Mit der am Standort erzeugten Energie werden u. a. die eigenen Wechselrichterproduktion in der Gebäudeintegration getestet.
In Sattledt befindet sich die Produktion und der Logistik-Standort des Unternehmens. Seit 2007 werden hier alle Batterieladesysteme, Schweiß-Systeme und Solar-Wechselrichter auf einer Fläche von über 100.000 Quadratmetern produziert. Am Dach des Hauses befindet sich eine Photovoltaikanlage mit einer Modulfläche von 3.600 Quadratmetern, sowie ein Biomasse-Heizwerk, die den Großteil der benötigten Energie bereitstellen.
Thalheim bei Wels ist der Forschungs- und Entwicklungsstandort des Unternehmens. Dieser wurde 2011 auf 22.500 Quadratmeter erweitert. Zu den Besonderheiten des Standortes Thalheim zählen die Stromerzeugung durch Photovoltaik, Erdsonden (Geothermiefelder) und Nutzung von Abwärme aus den Versuchslabors.
In Wels befindet sich die Marketing- und Vertriebszentrale von Fronius. Der 1990 eröffnete Standort hat eine Gesamtfläche von 17.000 Quadratmetern. Die Aktivenergie-Bauweise, die Photovoltaikanlage und moderne Umwelttechnologien sorgen dafür, dass möglichst viel Energie gewonnen wird, um damit den Eigenbedarf zu decken. Ein Highlight dieses Standortes ist das „Wasserspiel“, das durch seine Architektur[15] und Funktionalität gleichzeitig die drei Abteilungen von Fronius widerspiegelt. Grundidee dieses architektonischen Mittelpunktes war, einen Teil der Energieversorgung für Beleuchtung und Wasserpumpen durch solaren Strom zu bewerkstelligen.
In Steinhaus befindet sich seit 2010 auf einer Gesamtfläche von mehr als 4000 Quadratmeter das ehemals in Sattledt angesiedelte Repair Center International (RCI), wo für alle drei Business Units Reparaturarbeiten ausgeführt werden. In der Nachbarschaft wurde eine bestehende Halle gekauft, wo ausschließlich Automationskomponenten gefertigt werden.
Neben den acht Standorten in Österreich verfügt Fronius über 36 internationale Fronius-Gesellschaften und Vertriebspartner/Repräsentanten in mehr als 60 Ländern (Stand 2022).[17]