Franz Bolck (* 15. September 1918 in Berlin; † 22. November 2000 in Jena) war ein deutscher Pathologe. Er lehrte an den Universitäten Leipzig und Jena, deren Rektor er war.

Leben

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An den Universitäten Berlin und Leipzig studierte Franz Bolck seit 1939 Medizin. 1944 beendete er sein Studium in Leipzig mit der Promotion zum Doktor der Medizin. Die Dissertation hieß Blutvolumen und Fieber. 1946 nahm er am dortigen Universitätsinstitut für Pathologie eine Tätigkeit auf.

Die Universität habilitierte Bolck im Jahr 1950 für Medizin anhand seiner Schrift Die Endotheliome. Morphologie und Onkologie. Seit dem nächsten Jahr fungierte er an der Universität als Oberassistent. Als Professor für Pathologie stellte ihn die Fakultät für Medizin 1952 ein, zugleich wurde er Prosektor. Seit 1954 bekleidete er das Amt des Professors mit Lehrauftrag für Pathologie, im nächsten Jahr erhielt er den vollen Lehrauftrag.

Noch 1955 wurde Bolck an die Universität Jena berufen. Dort amtierte er als Professor mit Lehrstuhl für allgemeine Pathologie und spezielle pathologische Anatomie sowie als Direktor des dortigen Instituts für Pathologie. Im Zeitraum von 1959 bis 1961 wirkte er daneben als Dekan der medizinischen Fakultät. Die Universität setzte ihn 1961 als ihren Prorektor ein, 1968 schließlich stieg er zum Rektor der Alma Mater auf. 1978 ernannte die Universität ihn zum Ehrendoktor, im selben Jahr auch die Universität Leipzig.[1]

Bolck blieb in diesem Amt bis 1983, im nächsten Jahr gab er die Professur auf. Er verließ dabei aber nicht die Universität, sondern gründete die Abteilung Synoptik der Klinischen Pathologie, baute sie auf und leitete sie die nächsten Jahre. 2000 starb er in Jena im Alter von 82 Jahren.

Bolck war Mitglied folgender Gesellschaften:

Wirken

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Bolck untersuchte am 2. November 1970 mit dem Gerichtsmediziner Gerhard Hansen über einen Zeitraum von zwei Stunden die Leiche Goethes. Dabei entstand ein Dokument, das lange Zeit unbekannt war. Ihre Beobachtungen schildern die beiden Mediziner als „ein[en] sehr unerfreuliche[n] Anblick“, da die Leiche von Fäulnis befallen war. In dem Dokument beschrieben sie, wie dieser Verwesungsprozess möglich war.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Herausgeberschaften

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2020; abgerufen am 14. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geschichte.archiv.uni-leipzig.de
Personendaten
NAME Bolck, Franz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Pathologe
GEBURTSDATUM 15. September 1918
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 22. November 2000
STERBEORT Jena