Franciscus Fabricius

Franciscus Fabricius, auch: Franz Fabritius; (* 10. April 1663 in Amsterdam; † 27. Juli 1738 in Leiden) war ein niederländischer reformierter Theologe.

Leben

Fabricius war ein Sohn des Pfarrers Johannes Fabricius, der in Nieuwkerk starb, und dessen Frau Katharina Felbier. Er verlor seine Eltern im fünften Lebensjahr. Sein Großvater mütterlicherseits Johannes Felbier kümmerte sich danach um die Erziehung des Jungen und schickte ihn an das Athenaeum Illustre Amsterdam, wo er sich einen Bildungsstand erwerben sollte, der es ihm ermöglichen sollte, einen theologischen Beruf zu ergreifen. Hier erlernte er die Grundlagen der orientalischen Sprachen und erwarb ein erstes Grundgerüst in den theologischen Wissenschaften. 1681 bezog er die Universität Leiden, wo er die Vorlesungen der bedeutendsten Wissenschaftler auf diesem Gebiet besuchte. 1687 wurde er Pfarrer in Velzen und 1696 in Leiden.

Dort erwarb er solche Achtung, dass ihn die Kuratoren der Leidener Hochschule am 8. November 1705 als Nachfolger von Jacobus Trigland dem Jüngeren zum Professor der Theologie beriefen. Nachdem er vom Senat der Leidener Hochschule am 11. Dezember 1705 die Ehrendoktorwürde der Theologie erhalten hatte, trat er am 15. Dezember 1705 den ihm übertragenen Lehrstuhl mit der Einführungsrede De Christo unico ac perpetuo Ecclesiae fundamento (Leiden 1717) an. Er etablierte sich als Theologe der Richtung von Johannes Coccejus und beteiligte sich vor allem an der Ausbildung der Theologen auf dem Gebiet der Homiletik.

Dies brachte ihm am 8. November 1721 einen Lehrstuhl für theologische Rhetorik ein, welche Aufgabe er am 17. Juni 1722 mit der Rede De oratore sacro übernahm. Zudem beteiligte er sich auch drei Mal an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war in den Jahren 1716/17, 1724/25 und 1736/37 Rektor der Alma Mater. Diese Ämter legte er 1717 mit der Rede De scholis prophetarum, 1725 mit der Rede De scriba, docto in regno coelorum und 1737 mit der Rede De provida christiani praesertim theologi senectute nieder. Aufgrund seines hohen Alters wurde er am 12. Juli 1734 aus seiner Professur entlassen. Die britische königliche Gesellschaft für die Ausbreitung des Evangeliums nahm ihn 1726 als Mitglied auf.

Aus seiner am 20. Februar 1690 geschlossenen Ehe mit Anna van Teylingen stammte der Sohn Johannes Fabricius, welcher im Alter von 24 Jahren starb.

Werke

Literatur