Francis Rapp (2014)

Francis Jean Joseph Rapp (* 27. Juni 1926 in Straßburg; † 29. März 2020 in Angers) war ein französischer Mediävist.

Leben

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Rapp war Lehrer am Lycée Fustel-de-Coulanges in Straßburg (1952–1953) und am Eliteinternat der Fondation Thiers (1953–1955). 1956 wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an die Geschichtsfakultät der Straßburger Universität. Von 1961 bis 1972 war er Dozent an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Nancy, zudem ab 1965 an der Fakultät für Geschichte in Straßburg und später an der Universität Straßburg II. 1972 wurde er in Geschichtswissenschaften promoviert. Er war 1972/73 Dozent für Geschichte des Christentums an der Fakultät für protestantische Theologie in Straßburg. Von 1972 bis 1991 hatte er die Professur für mittelalterliche Geschichte an der Universität Straßburg II. 1983 wurde er zudem Außerordentlicher Professor an der Schweizer Universität Neuenburg.[1]

Er starb im März 2020 im Alter von 93 Jahren während der COVID-19-Pandemie an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion.[2]

Wirken

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Sein Hauptforschungsgebiet war die Regionalgeschichte des Elsass, insbesondere am Ende des Mittelalters und die Wirtschafts-, Sozial- und Stadtgeschichte von Straßburg sowie die Religionsgeschichte im Spätmittelalter (Institutionen, kirchliche Gesellschaften, Mentalitäten und Spiritualität, Geschichte der Reformation) und die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches. Er war korrespondierendes Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres (seit 1993), der Académie d’Alsace, der Académie des Marches de l’Est sowie der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.[1]

Francis Rapp hat zahlreiche Schriften und Werke veröffentlicht. Als Redakteur engagierte er sich für die Schriftreihen Histoire d’Alsace, Histoire de Strasbourg, Histoire du diocèse de Strasbourg und Histoire de Strasbourg. Er war Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Archiv für Reformationsgeschichte und arbeitete zusammen mit der Enzyklopädie des Elsass (Encyclopédie de l’Alsace; 1982–1985) und dem Neuen Wörterbuch der elsässischen Biographie (Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne; 1982–1992).[1]

Für sein wissenschaftliches Engagement wurde er ausgezeichnet als Chevalier de la Légion d’Honneur (Ritter), Commandeur de l’Ordre national du Mérite (Komtur) und Commandeur de l’Ordre des Palmes académiques (Komtur). 2001 erhielt er für sein Buch Le Saint Empire romain germanique, d’Otton le Grand à Charles Quint den Guizot-Preis.[1] Des Weiteren war er seit 2006 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Rappoltstein (Straßburg) zu Köln im CV.[3]

Schriften

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Literatur

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Commons: Francis Rapp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Rapp Francis, Jean, Joseph. Académie des inscriptions et belles-lettres; (französisch).
  2. Francis Rapp s’en est allé, emporté par le Covid-19. In: dna.fr. 29. März 2020; (französisch).
  3. Gesamtverzeichnis des Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, Ausgabe 2015, S. V-455
Personendaten
NAME Rapp, Francis
ALTERNATIVNAMEN Rapp, Francis Jean Joseph
KURZBESCHREIBUNG französischer Mediävist
GEBURTSDATUM 27. Juni 1926
GEBURTSORT Straßburg
STERBEDATUM 29. März 2020
STERBEORT Angers