Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gewässer 1267 als Vorchbach. Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschenVorhe ab, also Föhre, Kiefer.[2] Während der Forbach im ehemals württembergischen Teil des Murg-Einzugsgebiets verläuft, liegt die gleichnamige Gemeinde Forbach flussabwärts an der Murg im ehemals badischen Teil des Tals, heute Landkreis Rastatt, und mit ihrem Zentrum 19 Kilometer nördlich der Forbachmündung.
Der Forbach entspringt auf der Buntsandstein-Hochfläche des Nordschwarzwalds bei Kniebis auf etwa 915 m[LUBW 1] und fließt, dem Fallen der Buntsandsteinschichten folgend, zunächst in ostsüdöstlicher, danubischer Richtung. Bei Freudenstadt erreicht er die Störungszone des Freudenstädter Grabens[3] und folgt dieser bei Christophstal in nordwestlicher Richtung. Auf Baiersbronner Gemarkung schwenkt er bei Friedrichstal nach Norden. Er mündet im Hauptort von Baiersbronn unweit von deren südlichstem Laufpunkt in die Murg, die hier, wie der Forbach bei Freudenstadt, mit einem Anzapfungsknie nach Norden zum Rhein schwenkt.[4] Die Gesamtlänge von der Forbachquelle bis zur Murgmündung übersteigt mit 82,25 km die Länge der Murg mit ihrem längeren Quellbach Rechtmurg.
Der Forbach unterhalb von Kniebis
Der Taleinschnitt in die Buntsandsteinhochfläche bei Freudenstadt
Das Forbachtal bei Freudenstadt (um 1910)
Die Mündung, von links hinten der Forbach, von rechts hinten die Murg
Hierarchische Liste einer Auswahl der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 3], Einzugsgebiet[LUBW 4] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
(Alter Passgraben), von rechts und Westen in Kniebis, 0,7 km
(Graben), von rechts und Westen in Kniebis, 0,7 km
Hohlgraben, von links und Norden am Bad bei Kniebis, 0,6 km
Hinterer Langenwaldgraben, von rechts und Südwesten, 0,2 km
Rotwasser, von links und Nordwesten, 2,7 km und 2,2 km²
Essiggraben, von rechts und Westen, 0,9 km
Werabächle, von rechts und Südwesten, 1,1 km
Stelleteichbächle, von links und Nordwesten, 0,7 km
→ (Abgang des Mühlkanals zur Rudelschen Sägmühle), nach links
Inselgraben, von rechts und Westnordwesten an der Rudelschen Sägmühle, 0,7 km
← (Rückfluss des Mühlkanals zur Rudelschen Sägmühle), von links an der Rudelschen Sägmühle, 0,8 km
Mühlkanal Langenwald, von rechts vor der Adrionsmühle, 1,1 km. Geht zuvor nach recht ab nach der Schlehschen Mühle.
Passiert rechts am Kanal den Langenwaldsee, 0,4 ha.
→← (Abgang und Rücklauf des Mühlkanals nahe dem Bärenschlössle), nach und von links, unter 0,2 km
Passiert links am Kanal einen Teich, 0,1 ha.
→← (Abgang und Rücklauf eines Mühlkanals), nach und von links, unter 0,2 km
→← (Abgang und Rücklauf eines Mühlkanals), nach rechts und von rechts vor Christophstal, unter 0,2 km
→ (Abgang des Mühlkanals Walke), nach links vor Walke
Viehgraben, von rechts und Nordosten gegenüber Walke, 0,5 km
← (Rückfluss des Mühlkanals Walke), von rechts nach Walke, 0,3 km
(Bach aus dem Tal Hüttenteich), von rechts und Nordosten
Finkenwieslegraben, von links und Südwesten, 0,7 km
Passiert den Oberen See links am Lauf, 0,6 ha.
Passiert den Unteren See links am Lauf, 1,1 ha.
Reidegrundbächle, von links und Südwesten an der Grube Untere Sophia, 0,9 km
Reichenbächle, von links und Westsüdwesten beim Hüttenwerk, 2,3 km und 1,9 km²
Surrbach, von rechts und Südosten bei Surrbach, 1,3 km
→ (Abgang eines Mühlkanals), nach links bei Stöck
Sankenbach, von links und Südwesten in Unterdorf, 5,0 km und 7,0 km²[LUBW 5]
← (Rückfluss des Mühlkanals), von rechts nach Unterdorf, 0,3 km
Brunnenteichbach, von rechts und Ostsüdosten nach Oberdorf, 1,4 km und 0,7 km²
Bergbau und Industrie im Forbachtal waren wichtige Standortfaktoren für die Gründung von Freudenstadt durch Herzog Friedrich I. von Württemberg im Jahr 1599. Bei Christophstal wurden seit dem 16. Jahrhundert systematisch Bergbau und Metallverhüttung betrieben, wobei der Forbach die Wasserkraft für die Hammerwerke lieferte. Im 18. und 19. Jahrhundert expandierten die Werke talabwärts auf Baiersbronner Gemarkung. Hier in Friedrichstal führte der Forbach mehr Wasser und das Tal bot mehr Platz. Sicheln und Sensen waren bekannte Produkte der Hüttenwerke.[5] In Christophstal übernahmen mehrere Unternehmen der Textilindustrie bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Nutzung der Wasserkraft.[6]
Im Forbachtal zwischen Freudenstadt und Baiersbronn findet unter dem Motto „Tal X“ die Gartenschau 2025 als kleine Landesgartenschau statt. Sie wird von den beiden Gemeinden und der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen ausgerichtet.[7][8]
Rudolf Metz: Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, besonders in dessen alten Bergbaurevieren. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Schauenburg, Lahr 1977, ISBN 3-7946-0128-9.
↑Wilfried Schweinfurth: Geographie anthropogener Einflüsse – Das Murgsystem im Nordschwarzwald. (= Mannheimer geographische Arbeiten. Band 26). Geographisches Institut der Universität Mannheim 1990, ISBN 978-3-923750-25-2, S. 34.
↑Rudolf Metz: Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, besonders in dessen alten Bergbaurevieren. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Schauenburg, Lahr 1977, ISBN 3-7946-0128-9, S. 334.
↑Wilfried Schweinfurth: Geographie anthropogener Einflüsse – Das Murgsystem im Nordschwarzwald. (= Mannheimer geographische Arbeiten. Band 26). Geographisches Institut der Universität Mannheim 1990, ISBN 978-3-923750-25-2, S. 55 ff.
↑Friedrichstal. Gemeinde Baiersbronn, abgerufen am 10. April 2024.