Ferdinand Reich

Ferdinand Reich (* 19. Februar 1799 in Bernburg; † 27. April 1882 in Freiberg) war ein deutscher Chemiker, Mineraloge und Physiker.

Leben

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Nach seinen Studien an der Universität Leipzig und an der Bergakademie Freiberg (unter Abraham Gottlob Werner) wurde er 1819 Gehilfe im Freiberger Berghüttenwesen.

Es folgten Studienaufenthalte in Göttingen (1822) und Paris (1823/24); danach wirkte er als Akademieinspektor an der Bergakademie Freiberg. 1827 wurde er dort Professor für Physik und Assessor beim Freiberger Oberhüttenamt. Im Jahre 1860 wurde er zum Oberbergrat benannt; die Physikprofessur gab er im gleichen Jahr auf. Im Gründungsjahr 1846 der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften wurde er als ordentliches Mitglied aufgenommen.[1] 1864 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2]

1866 trat Ferdinand Reich in den Ruhestand, im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3] Er war Ehrendoktor der Universität Leipzig (1846).[4] Er starb 1882 in Freiberg.

Leistungen

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Denkmal in Freiberg, Wallstraße
Gedenktafel an seinem Wohnhaus in Freiberg, Waisenhausstr. 20

Reichs bedeutendste Leistung war die spektralanalytische Untersuchung der schwarzen Zinkblende, wobei er 1863 zusammen mit Theodor Richter das chemische Element Indium entdeckte. Den Namen Indium wählten die Entdecker aufgrund der indigoblauen Spektralfarbe.

Seine weiteren Forschungen waren äußerst vielseitig: Er publizierte zum Beispiel über Temperaturmessungen in den Gruben des Erzgebirges, untersuchte den Hüttenrauch auf Giftstoffe, führte erdmagnetische Beobachtungen sowie Fallexperimente zum Nachweis der Erdrotation durch.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Literatur

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Commons: Ferdinand Reich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Mitglieder der SAW: Ferdinand Reich. Sächsische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 198.
  3. Mitgliedseintrag von Ferdinand Reich bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 7. Februar 2016.
  4. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, archiviert vom Original am 19. Oktober 2020; abgerufen am 22. Oktober 2020.
  5. Ph. Gilbert, „Les preuves mécaniques de la rotation de la Terre“. Bulletin des sciences mathématiques et astronomiques, s. 2, VI (1882), S. 200. Auch: Fallversuche über die Umdrehung der Erde: angestellt in dem Brüderschachte bei Freiberge (1832).
Personendaten
NAME Reich, Ferdinand
KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker, Mineraloge und Physiker
GEBURTSDATUM 19. Februar 1799
GEBURTSORT Bernburg
STERBEDATUM 27. April 1882
STERBEORT Freiberg