Bach schrieb die Kantate, eine Solo-Kantate für Sopran, in seinem vierten Jahr in Leipzig für den 23. Sonntag nach Trinitatis und führte sie am 24. November 1726 erstmals auf.
Die vorgeschriebenen Lesungen waren Phil 3,17–21 LUT, „Unser Wandel ist im Himmel“, und Mt 22,15–22 LUT, die Fangfrage nach dem Zinsgroschen, die Jesus beantwortet mit: „Gebt dem Kaiser ...“. Christoph Birkmann (1703–1771) als Textdichter[1] leitet aus dem Evangelium ab, dass die Welt arglistig und falsch ist, und illustriert dies durch den Mord des Abner durch Joab, beschrieben in 2 Sam 3,27 LUT. Er fordert auf, sich von der Welt abzukehren und sich ganz Gott zuzuwenden. Der Schlusschoral ist die erste Strophe von In dich hab ich gehoffet, Herr von Adam Reusner (1533). Die Zeile entspricht der letzten Zeile des Te Deum. Bach benutzte die vierte Strophe des Chorals, Mir hat die Welt trüglich gericht’t, in seiner Matthäus-Passion.
Die Kantate ist zwar nur für einen Solisten geschrieben, doch reich besetzt. Wie in anderen Kantaten des Zeitraums benutzte Bach ein zuvor komponiertes Instrumentalwerk als einleitende Sinfonia, in diesem Fall den ersten Satz seines ersten Brandenburgischen Konzerts, den Hörner und Oboen dominieren, in seiner frühen Fassung noch ohne Violino piccolo.[2][3] In der ersten Arie wird der Sopran von zwei Violinen begleitet, in der zweiten von drei Oboen.
Die beiden Hörner der Sinfonia kehren erst im abschließenden Choral wieder, das 1. Horn verstärkt den Sopran, das 2. Horn spielt eine fünfte Stimme.
Hans-Joachim Schulze: Die Bach-Kantaten: Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs(Edition Bach-Archiv Leipzig). Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig; Carus, Stuttgart 2006, ISBN 3-374-02390-8 (Evang. Verl.-Anst.), ISBN 3-89948-073-2 (Carus-Verlag)
↑Produktinformationen (Memento des Originals vom 10. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bachstiftung.ch auf der Website der J. S. Bach-Stiftung; abgerufen am 9. April 2018.
Kantaten (BWV), Oratorien und Passionen von Johann Sebastian Bach