Eschenau
Gemeinde Obersulm
Wappen von Eschenau
Koordinaten: 49° 8′ N, 9° 24′ OKoordinaten: 49° 8′ 15″ N, 9° 24′ 8″ O
Höhe: ca. 210–260 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Mai 1972
Postleitzahl: 74182
Vorwahl: 07130
Eschenau
Eschenau

Eschenau ist eine ehemalige Gemeinde und jetziger Ortsteil der Gemeinde Obersulm im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg.

Geschichte

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Eschenau war ein Lehen der Grafen von Löwenstein, als Lehensleute hatten die Herren von Eschenau hier eine Burg, die 1504 zerstört wurde. Ab dem späten 15. Jahrhundert gehörte der Ort den Herren von Gemmingen, die hier 1573 ein Schloss errichteten. 1650 kam der Ort an die Herren von Moser, 1705 an die von Ziegesar und um 1740 an die von Killinger. 1805 wurde Eschenau mediatisiert und fiel an das Kurfürstentum Württemberg, welches 1806 zum Königreich erhoben wurde. Seit dem 18. März 1806 war Eschenau dem Oberamt Weinsberg zugeordnet. Am 4. August 1862 erhielt Eschenau mit der Eröffnung der Strecke von Heilbronn nach Hall Anschluss an das Schienennetz der Württembergischen Eisenbahn. Seit dem 1. April 1926 gehörte Eschenau zum Oberamt Heilbronn, welches am 1. Oktober 1938 zum gleichnamigen Landkreis kam.

Am 1. Mai 1972 entstand die neue Gemeinde Obersulm durch den Zusammenschluss der Gemeinden Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Weiler bei Weinsberg und Willsbach.[1] Am 1. Januar 1975 wurde noch Sülzbach eingemeindet.[2]

Religion

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Seit der Reformation ist Eschenau evangelisch geprägt und war bis 1573 eine Filiale von Affaltrach. Nach Jahrhunderten der kirchlichen Selbstständigkeit wurde zum 1. Dezember 2019 von den Kirchengemeinden Affaltrach, Eschenau und Weiler-Eichelberg die Verbundkirchengemeinde Obersulm See[3] im Kirchenbezirk Weinsberg-Neuenstadt[4] der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gebildet.

Wappen

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Wappen Eschenaus
Wappen Eschenaus
Blasonierung: „In Silber eine bewurzelte grüne Esche.“[5][6]
Wappenbegründung: Das redende Wappen ist erstmals in einem Schultheißenamtssiegel um 1820 nachgewiesen, die Farben wurden 1930 von der Archivdirektion festgelegt. Die verwendete Zeichnung der Esche wurde später von der Archivdirektion als unheraldisch, da zu detailliert, kritisiert. Sie fertigte 1961 einen neuen Entwurf, der nach nochmaliger Überarbeitung 1962 vom Eschenauer Gemeinderat angenommen wurde.

Sehenswürdigkeiten

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Schloss Eschenau (links), davor das Rathaus

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 451.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 465.
  3. Website der Evangelischen Verbundkirchengemeinde Obersulm See
  4. Website des Evangelischen Kirchenbezirks Weinsberg-Neuenstadt
  5. Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). Seite 77.
  6. Bettina Christ: Das Gemeindewappen von Obersulm. In: Obersulm. Sechs Dörfer – eine Gemeinde. Seite 432–436.
  7. Martin Ulmer, Martin Ritter (Hrsg.): Das jüdische Zwangsaltenheim Eschenau und seine Bewohner. Barbara Staudacher Verlag, Horb-Rexingen 2013, ISBN 978-3-928213-20-2.
  8. Hartmut Gräf: Unterländer Altäre 1350–1540, Heilbronn 1983, S. 170/171, Nr. B 55.
  9. Otto Friedrich: Evangelische Kirchen im Dekanat Weinsberg – Bilder-Lese-Buch; hg. Ev. Dekanatamt Weinsberg, 2003, Seite 14 f

Literatur

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Commons: Eschenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien