Ernst Devrient (* 15. Juni 1873 in Weimar; † 21. Januar 1948 ebenda) war ein deutscher Staatsarchivar und Genealoge.

Leben

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Devrient war Sohn des Schauspielers Otto Devrient und jüngerer Bruder des Theaterwissenschaftlers Hans Devrient. Ernst studierte Geschichte in Jena, wo er 1896 bei Ottokar Lorenz mit einer genealogischen Arbeit über „die älteren Ernestiner“ promovierte. Er war durch eine Krankheit ertaubt. Daher hatte er Probleme, eine gut bezahlte Stelle im öffentlichen Dienst zu finden. 1904 war er unter den Gründungsmitgliedern der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte, deren erster Archivar er von 1909 bis 1913 wurde. Anfang der 1920er Jahre verfasste er eine Reihe von Artikel für das vom Ullstein-Verlag geplante Konversationslexikon. Ab 1923 war er Hilfsarbeiter der Thüringer Archivverwaltung. Von 1924 bis 1930 war er Leiter des Staatsarchives Sondershausen. Im Alter von 55 Jahren heiratete er. Seine Ehefrau war viele Jahre jünger als er. Aufgrund einer jüdischen Großmutter galt er als Nicht-Arier und wurde 1936 aus dem Reichsverband deutscher Schriftsteller und dem Reichsverband der Sippenforscher und Heraldiker ausgeschlossen, was für Devrient ein Ende seiner publizistischen Tätigkeit und der damit verbundenen Verdienste bedeutete. Nachdem Devrients Frau 1946 gestorben war, verstarb er selbst Anfang 1948 an den Folgen eines Verkehrsunfalles.

Werk

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Devrient veröffentlichte zahlreiche Schriften zu Genealogie, so zu den Geschichten der Adelsgeschlechter Helldorff und Arnim. Devrients frühe Schriften fassten die von seinem Lehrer Lorenz modernisierte Genealogie programmatisch zusammen.[1] Devrient publizierte zu verschiedenen Themen aus der Geschichte Thüringens, und verfasste eine knappe Darstellung der Geschichte des Landes. Er trat hervor als Herausgeber des 2. und 3. Bandes des Jenaer Urkundenbuches, der Saalfeldischen Historien von Kaspar Sagittarius und der Stadtrechte von Eisenach, Gotha und Waltershausen. Daneben äußerte sich Devrient in Schriften und zahlreichen Leserbriefen intensiv zur politischen Lage, wobei er etwa während des Ersten Weltkrieges die Besatzung Belgiens rechtfertigte und dessen Annexion forderte, und später für eine Neuordnung Thüringens mit Überwindung der kleinstaatlichen Gliederung eintrat.

Werke (Auswahl)

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Autor und Bearbeiter

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Herausgeber

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Posthum

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. vergl. Stephan Kekule v. Stradonitz: Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Online-Version des Verein für Computergenealogie e.V.), Deutsches Adelsblatt, Berlin 1900, S. 3–35
Personendaten
NAME Devrient, Ernst
KURZBESCHREIBUNG deutscher Staatsarchivar und Genealoge
GEBURTSDATUM 15. Juni 1873
GEBURTSORT Weimar
STERBEDATUM 21. Januar 1948
STERBEORT Weimar