Erika Billeter in weissem Rock und langärmliger Bluse läuft im Kunsthaus Zürich die Treppe hinunter, lächelt in die Kamera, Schwarzweissfoto, Hochformat
Erika Billeter, Vizedirektorin des Kunsthauses Zürich 1979, Comet Photo, Bildarchiv der ETH Zürich
Erika Billeter betrachtet stehend die Bronzeskulptur «Le chariot», 1950, von Alberto Giacometti, Kunsthaus Zürich, Schwarzweissfotografie, Hochformat, 1979
Erika Billeter betrachtet die Bronzeskulptur «Le chariot», 1950, von Alberto Giacometti im Kunsthaus Zürich
Erika Billeter sitzt telefonierend an ihrem Schreibtisch, Kunsthaus Zürich, Schwarzweissfotografie, Querformat, 1979
In ihrem Büro im Kunsthaus Zürich

Erika Billeter, geborene Schulze, in zweiter Ehe Erika Gysling-Billeter (* 8. November 1927 in Köln; † 12. August 2011 in St-Légier-La Chiésaz)[1][2] war eine deutsch-schweizerische Kunsthistorikerin, Kuratorin und Museumsdirektorin. Sie gehörte zu den Pionieren der Themenausstellungen im Kunstbereich und galt als wichtige Anregerin der Kunstszene.

Leben

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Erika Schulze wuchs in Köln auf und begann an der Universität Köln das Studium der Kunstgeschichte. In Paris und an der Universität Basel setzte sie ihr Studium fort, wo sie 1960 promoviert wurde. 1962 heiratete sie den Germanisten Fritz Billeter und lebte fortan in der Schweiz. In zweiter Ehe war sie mit dem Journalisten Erich Gysling verheiratet. Bis 1968 war sie Kuratorin am Kunstgewerbemuseum der Stadt Zürich, anschliessend von 1968 bis 1974 Direktorin am Museum Bellerive in Zürich. 1980 wurde Erika Billeter anstelle des zurücktretenden Direktors des Kunsthauses Zürich, Felix A. Baumann als Stiftungsrätin der Stiftung für die Photographie gewählt,[3] 1983 trat sie von diesem Amt zurück.[4]

Von 1974 bis 1981 war Erika Billeter Vizedirektorin des Kunsthauses Zürich. Von 1981 bis 1991 hatte sie die Leitung des Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne inne. Sie zeigte Werke renommierter Kunstschaffender wie Joseph Beuys, Eric Fischl oder Sophie Taeuber-Arp. Und sie widmete sich jungen Künstlern aus dem Kanton Waadt – wie Jean Otth, Jean Lecoultre, Silvie und Chérif Defraoui[5] – sowie aus aller Welt.[6] Sie interessierte sich insbesondere für Themenausstellungen und die Wechselbeziehung von Malerei, Skulpturen und Fotografie. Zu diesen Fachgebieten veröffentlichte sie zahlreiche Schriften. 1988 und 1991 unterrichtete sie zudem an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und leitete das Institut für zeitgenössische Kunst.

Erika Billeter galt als grosse Anregerin der Kunstszene.[7] Die Museumsdirektorin zählte zu den Pionieren der Themenausstellungen im Kunstbereich. Rund 100 Ausstellungen habe sie insgesamt realisiert, davon etwa 60 in Lausanne, äusserte sie sich 1991 gegenüber Peter Studer im «Sonntagsinterview» des Schweizer Fernsehens.[7] Die Kunsthistorikerin engagierte sich auch für das Wohl der Tiere. Sie war Stiftungsbeirätin der im Jahr 2000 gegründeten Schweizer Stiftung für Tiere «Animal Trust».[8] Sie hatte eine große Vorliebe für Hunde. Ihre beiden Chow-Chows nahm sie laut ihren eigenen Angaben auch zur Arbeit mit. Über sich selber sagte sie: «Ohne Hunde bin ich gar nicht denkbar.»[7]

Publikationen (Auswahl)

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Als Autorin

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Als Herausgeberin

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Mit Vor-, Nachwort oder Essay der Kunsthistorikerin

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Ausstellungen (Auswahl)

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Kuratorin

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Im Kunsthaus Zürich

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Im Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne

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Auszeichnung

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Chère Erica
Niki de Saint Phalle, 1968
Collage

Link zum Bild
(bitte Urheberrechte beachten)

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Südostschweiz: Kunsthistorikerin Erika Billeter ist tot. Die Südostschweiz. abgerufen am 1. April 2021.
  2. Kunsthistorikerin Erika Billeter gestorben. In: Der Standard. 17. August 2011, abgerufen am 1. April 2021.
  3. Handelsregister des Kantons Zürich: Tagebuch Register-Akten No. 6409.
  4. Handelsregister des Kantons Zürich: Tagebuch Register-Akten No. 14016.
  5. 1981–1991, Erika Billeter. In: Musée Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne – Historique, abgerufen am 4. April 2021.
  6. Todesanzeige Erika Billeter@1@2Vorlage:Toter Link/www.hommages.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF), abgerufen am 3. April 2021.
  7. a b c SRF Sonntagsinterview mit Erika Billeter. In: Schweizer Radio und Fernsehen: Interview mit der ehemaligen Lausanner Museumsdirektorin Erika Billeter über ihre Ausstellungs-Konzepte, ihre Arbeit im Lausanner Kunstmuseum und über ihre Zukunftspläne. 2. Juni 1991, abgerufen am 4. April 2021.
  8. Hund und Kunst: Erika Billeter: Tierschutz ist Schutz vor Menschen. 1. September 2011, abgerufen am 4. April 2021.
  9. Erika Billeter-Schulze: Zum Einfluss der Graphik von Dürer und Holbein in der französischen Kunst des 16. Jahrhunderts. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 62, 1962, doi:10.5169/seals-117359#42, S. 39–85, abgerufen in E-Periodica der ETH Zürich am 28. Dezember 2021.
  10. Erika Billeter-Schulze: Zum Einfluss der Graphik von Dürer und Holbein in der französischen Kunst des 16. Jahrhunderts. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 63, 1963, doi:10.5169/seals-117391#8, S. 5–73, abgerufen in E-Periodica der ETH Zürich am 28. Dezember 2021.
  11. a b c d artist-info Erika Billeter, abgerufen am 3. April 2021.
  12. Ralf Beil Die Nacht, Haus der Kunst.In: Kunstforum International, Online-Archiv, Dialog und Infiltrationen — Wissenschaftliche Strategien in der Kunst. Band 144, abgerufen am 4. April 2021.
  13. Universität Lausanne: Dies Academicus 2000, Prix de l’Etat de Berne. Mme Erika Billeter, abgerufen am 1. April 2021.
Personendaten
NAME Billeter, Erika
ALTERNATIVNAMEN Gysling-Billeter, Erika (vollständiger Name); Schulze, Erika (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthistorikerin, Kuratorin und Museumsdirektorin
GEBURTSDATUM 8. November 1927
GEBURTSORT Köln
STERBEDATUM 12. August 2011
STERBEORT St-Légier-La Chiésaz