Erik Tohvri (bürgerlicher Name Hans-Erik Laansalu, * 22. März 1933 in Rakvere; † 12. Juni 2020[1]) war ein estnischer Schriftsteller.
Tohvri ging in Rakvere zur Schule und absolvierte von 1947 bis 1951 eine Ausbildung zum Elektroingenieur in Tallinn. In diesem Beruf war er bis zu seiner Pensionierung 1998 in verschiedenen Stellungen tätig. Erik Tohvri war seit 2005 Mitglied des Estnischen Schriftstellerverbands.[2]
Tohvri beteiligte sich Anfang der 1960er-Jahre an Literaturwettbewerben und publizierte einzelne Novellen in der Zeitschrift Looming. Außerdem schrieb er einige Hörspiele und Filmdrehbücher, ferner Humoresken und Satiren, die ebenfalls in Zeitschriften, beispielsweise in Pikker, erschienen.[3]
Mit dem Schreiben von Romanen begann Tohvri nach seiner Pensionierung. In rascher Folge legte er zahlreiche Romane und Romanzyklen vor, die ihn Anfang des 21. Jahrhunderts zu einem der meistgelesenen Autoren in Estland machten.[4] Die Kritik lobte seine Werke verhalten, hob ihren Realismus hervor und zog bisweilen sogar Vergleiche zu Tammsaare.[5] Der Autor stehe für die „Würde des kleinen Mannes“[6], der Aufbau seiner Geschichte sei „einfach und klar, ein Lob auf ein natur- und menschenverbundenes Leben.“[7] Andererseits fehlen auch sehr kritische Stimmen nicht, wenn sich ein Rezensent am Ende fragt: „Sind wir wieder da, wo wir vor anderthalb Jahrhunderten waren?“[8]
Seine Popularität verdankte der Autor seinen eigenen Worten zufolge dem Umstand, dass er „Literatur für einfache Leute“ geschrieben habe. „Die erste Stufe der Treppe, die zum Gipfel führt, und das ist leicht zu lesen. Es ist eine andere Frage, ob alle Leser überhaupt zur Spitzenliteratur gelangen wollen.“[9]