Deutscher Radfahrer-Bund
Gegründet 17. August 1884
Gründungsort Leipzig
Gedenktafel für Deutschlands ältestes Straßenrennen in Zossen

Der Deutsche Radfahrer-Bund (DRB) wurde 1884 in Leipzig gegründet. 1919 vereinigten sich der DRB und die Allgemeine Radfahrer-Union zum Bund Deutscher Radfahrer.[1]

Der Anfang 1883 gegründete „Deutsche und Deutsch-Österreichische Velocipedisten-Bund“ mit 1770 Mitgliedern, der im Frühjahr 1883 gegründete Norddeutsche Velocipedisten-Bund mit 632 Mitgliedern, gegründet im Frühjahr 1883, und der Rheinischer Velocipedisten-Bund mit 132 Mitgliedern sondierten bei einem Treffen am 29. Juni 1884 in Meiningen eine Bundesgründung und gründeten den „Velocipedisten-Congress“[2] am 17. August 1884 in Leipzig im Saale der Moritzburg den Deutschen Radfahrer-Bund. „...an die 300 waren dem gastlichen Ruf (von Leipzig) gefolgt.“ „Die Hauptaction, das Wettrennen (auf dem Rennplatz am schattigen Waldesrand) ... (sahen wohl) geschätzte zehn Tausend...“.[3]

Erster Vorsitzender und „Vater des Bundes“ wurde Carl Hindenburg, Mitglied des Magdeburger Velociped-Clubs von 1869. Er war von 1884 bis 1893 im Amt. Nachfolger war von 1894 bis 1896 Rechtsanwalt Rudolf Vogel[4] aus Königsberg. Es folgten: 1897 Ludwig Holtbuer, Leipzig; 1898–1914 Theodor Boeckling, Essen; 1915–1923 Dr. Paul Martin, Charlottenburg; 1924–1925 Dr. Heinrich Stevens, Köln; 1926: Dr. Hans Totschek, Stettin; 1927–1928 Georg Schweinitz, Dresden.

Im Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine 1897 wird die Radfahrerverbandsbildung und Entstehung des Deutschen Radfahrer-Bunds im Porträt Carl Hindenburgs wie folgt beschrieben: „Im Jahre 1882 entstanden die beiden sich wie feindliche Brüder gegenüberstehenden Verbände: Der Deutsch-Oesterreichische Velocipedisten-Bund in Süd- und Mitteldeutschland, sowie der Norddeutsche Velocipedisten-Bund; der erstere mit seinem Sitz in München, der andere mit der Centralstelle in Berlin-Hannover. [...] Nach langem, oft vergeblich scheinendem Bemühen gelang es endlich im August 1884 durch Begründung des Deutschen Radfahrer-Bundes in Leipzig die Gegner zu versöhnen: Hindenburg wurde in Anerkennung seiner Verdienste die oberste Leitung und der Vorsitz in dem neugeschaffenen Verband übertragen.“[5]

Die Gauverbände des DRB

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Der Deutsche Radfahrer-Bund war in 40 Gauverbände gegliedert.[6][7] Die Gaue veröffentlichten Tourenbücher, Festschriften und teilweise auch eigene Radfahrerzeitungen. Radfahrerkarten der Gaue entstanden insbesondere vom Verleger Robert Mittelbach in Kötzschenbroda und Leipzig auch durch Zuschüsse des DRB.[8] Aspekte der Geschichte einzelner Gauverbände lassen sich anhand historischer Radfahrerzeitungen rekonstruieren, z. B. Deutscher Radfahrer Bund[9] und Norddeutsche Radsport-Zeitung.

Dauer- und Fernfahrten

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Abzeichen und Logos des DRB

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„Officielle Abzeichen“ des Deutschen Radfahrer-Bundes sind in der Bundeszeitung Der Deutsche Radfahrer-Bund 1891 dokumentiert.[11]

Bundesfeste des DRB, Mitgliederzahlen

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Offizielle Postkarte des XIX. Bundestages des Deutschen Radfahrer-Bundes in Cassel, 18.–22. Juli 1902.
Plakette 43. Bundes-Fest 1926 in Dresden

Literatur

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Deutscher Radfahrer-Bund, Jahrgang 1891. Auszüge mit Artikeln zum Konflikt mit Theophil Weber, Stahlrad-Redaktion und folgender Gründung des Sächsischen Radfahrer-Bundes.
Wikisource: Deutscher Radfahrer-Bund im Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine 1897: Verbandsstruktur, Personen, Mitglieder, S. 126 ff. – Quellen und Volltexte
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Commons: Deutscher Radfahrer-Bund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Hand- und Tourenbücher

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Der Deutsche Radfahrer-Bund und die einzelnen Gauverbände des DRB veröffentlichten Hand- und Tourenbücher mit Hinweisen für das Radwandern und Tourenbeschreibungen. Einige dieser Bücher wurden inzwischen digitalisiert.

Wikisource: Sammlung digitalisierter Tourenbücher für Radfahrer – Quellen und Volltexte

Festbücher, Festprogramme und Liederbücher

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Einzelnachweise

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  1. www.cycling4fans.de: Kleine Geschichte des deutschen Radsports - Teil II 1919 bis 1945, abgerufen am 4. November 2017.
  2. Waibler, Fritz (Grafiker): Vom Deutschen Velocipedisten-Congreß in Leipzig: Das Gala-Velocipedistenfest des leipziger Bicycle-Clubs im Krystallpalast, 18. August 1884, Digitalisat (Memento des Originals vom 7. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/museum.zib.de im Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, vgl. Eintrag der Digitalen Bibliothek www.europeana.eu.
  3. Quelle: zitiert nach Frank Papperitz, Fahrrad-Veteranen-Freunde Dresden 1990 e.V. (4. November 2017)
  4. .

  5. Karte: Gliederung des Deutschen Radfahrer-Bundes mit Gau-Eintheilung, Magdeburg : Albert Rathke, 1892, Druck von Rob. Hesse - O. v. Bomsdorff' geogr. Anstalt, Leipzig.
  6. Wikimedia-Commons: Deutscher Radfahrer-Bund, Jahrgang 1891, (Fachzeitschrift, Auszüge), Bericht über die Arbeit der Kartencommission. S. 151 f.
  7. Deutscher Radfahrer-Bund : Fachzeitschrift für die Interessen des Radfahrers ; offizielles und eigenes Organ des Deutschen Radfahrer-Bundes, 1888–1900, teilweise im Bestand der SLUB Dresden.
  8. Stadtarchiv Freiberg: Akte X. IX. 25 Wett- und Preisfahrten (1909), Brief des D.R.B. Gau 21 (Dresden) an das Königlich Sächsische Ministerium des Innern.
  9. Wikimedia-Commons: Deutscher Radfahrer-Bund, Jahrgang 1891, (Fachzeitschrift, Auszüge), S. 191.
  10. Quelle: Bundesfeste des DRB und Mitgliederzahlen zitiert nach Frank Papperitz, Fahrrad-Veteranen-Freunde Dresden 1990 e.V. (4. November 2017)
  11. .