Fernsehserie
Titel Darkwing Duck – Der Schrecken der Bösewichte
Originaltitel Darkwing Duck
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Genre Actionserie, Comedy
Länge 22 Minuten
Episoden 91 in 3 Staffeln (Liste)
Titelmusik Jeff Pescetto (englisch), Jürgen Drews (deutsch)
Produktions­unternehmen Disney Television Animation
Idee Tad Stones
Musik Philip Giffin, Jeff Marsh
Erstausstrahlung 8. Sep. 1991 – 12. Dez. 1992 auf Syndication (The Disney Afternoon) (Staffel 1), ABC (Staffel 2–3)
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
6. März 1993 – 22. Jan. 1999 auf Das Erste, Super RTL

Darkwing Duck (deutsche Tagline Der Schrecken der Bösewichte) ist eine von 1991 bis 1992 von der Walt Disney Company produzierte Zeichentrickserie mit der gleichnamigen Hauptfigur. Die Serie besteht aus 91 Episoden, welche in Deutschland zuerst vom Ersten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden. Die Serie wurde in Deutschland u. a. bei Super RTL und kabel eins mehrmals ausgestrahlt.

Inhalt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darkwing Duck ist ein Superheld, der versucht, seine Heimatstadt Sankt Erpelsburg (St. Canard) vor dem Verbrechen zu schützen. Im Gegensatz zu Superhelden wie Batman oder Spider-Man geht er jedoch nicht immer professionell vor. Sein Problem: Er jagt Verbrecher nicht nur, um die Stadt zu beschützen, sondern auch, um Ruhm und Ehre zu erwerben. In einigen Fällen gefährdet er sogar seine Missionen durch lange Monologe in der 3. Person und überflüssige Dramaturgie. Durch seine Ungeschicklichkeit unterlaufen ihm viele Fehler und er ist auch wegen seines Egos selten bereit, Hilfe anzunehmen. Im Unterschied zu Protagonisten anderer Zeichentrickserien, wie Inspector Gadget, die mehr Karikaturen von Superhelden ähneln, ist Darkwing letztendlich immer in der Lage, über seine Widersacher zu triumphieren, auch wenn er dabei oft auf die Hilfe seiner Gefährten angewiesen ist.

Auffallend an seiner Person sind neben dem violetten Kostüm seine metapherbeladene Sprechweise sowie die fantasievollen Ankündigungen seiner selbst (beispielsweise „Ich bin das Kaugummi, das unter deiner Schuhsohle klebt.“ oder „Ich bin die lose Schraube in deinem Verbrechergehirn.“). Auch sein Motto „Zwo, Eins, Risiko!“ (eng. „Let’s get dangerous!“),[1] das er oft, meist als Auftakt zu einer waghalsigen Aktion, äußert. Hilfreich ist außerdem seine Allzweckpistole, die unter anderem auch Kletterseile und Netze abschießen kann. Sie schießt auch die Rauchpatronen ab, die Darkwing dazu dienen, sich und seine Verbündeten schnell außer Gefahr zu bringen oder Gegner außer Gefecht zu setzen (was Darkwing häufig mit „Schnupper Gas, Bösewicht!“ ankündigt). Doch auch im waffenlosen Kampf ist er nicht zu unterschätzen. Dabei verwendet Darkwing eine Variation einer Quack Fu genannten Kampfkunst, die er einst im Fernen Osten von seinem alten Mentor Gans Lee (im Original Goose Lee) erlernt hat.[2]

Darkwing Duck führt unter seinem Klarnamen als Eddie Erpel (im Original Drake Mallard) ein gewöhnliches Leben als Bürger der Stadt St. Erpelsburg. Einzig seine Adoptivtochter Kiki, sein Pilot Quack und der Nachbarssohn und Freund von Kiki, Alfred Wirrfuß, sind in Kenntnis über sein Doppelleben.

Figuren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Figur Originalsprecher Deutscher Sprecher
Darkwing Duck/Eddie Erpel Jim Cummings Gudo Hoegel
Quack der Bruchpilot Terence McGovern Engelbert von Nordhausen
Kiki Erpel/Zündelmeier Christine Cavanaugh Claudia Lössl (Ep. 1, 2)
Inez Günther
Morgana Makaber Kath Soucie Manuela Renard
Moloculo Makaber Jack Angel Thomas Reiner
Neptunia Susan Silo Sandra Schwittau
Direktor Julius Ganter Danny Mann Niels Clausnitzer
Agent Grizzlikopf Ron Feinberg Hartmut Neugebauer
Alfred Wirrfuß Katie Leigh Sabine Bohlmann
Fiesoduck Jim Cummings Ekkehardt Belle
Megavolt Dan Castellaneta Udo Wachtveitl
Buxbaum Tino Insana Horst Sachtleben
Quackerjack Michael Bell Philipp Moog
Liquidator Jack Angel Berno von Cramm
Torro Bulba Tim Curry Donald Arthur
Herb Wirrfuß Jim Cummings Michael Rüth
Binky Wirrfuß Susan Tolsky Marion Hartmann
Herb Wirrfuß Junior Dana Hill Dirk Meyer
Dingsbums-Duck/Otto Frühauf Hamilton Camp Crock Krumbiegel
Eisenbeiß Rob Paulsen Christian Tramitz
Salpetra Schniefschnabel Mitzi McCall Anita Höfer
Professor Moliarty Jim Cummings Hans-Rainer Müller
Tuskerninni Kenneth Mars Mogens von Gadow

Darkwing Ducks Team

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Enten der Gerechtigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fürchterlichen Fünf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

F.O.W.L.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Schurken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Charaktere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstehung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie entstand als kurzfristiger Ersatz für Disneys Plan, die 1959–1964 ausgestrahlte The Rocky and Bullwinkle Show neu aufzulegen. Kurz nach Produktionsbeginn stellte Disney fest, dass sich lediglich die Rechte der VHS-Vermarktung, nicht aber die an Figuren und Orten im Besitz der Firma befanden.[3]

Auf Grundlage der Arbeiten des kubanisch-amerikanischen Disney-Zeichners Michael Perazas, u. a. Erfinder von Serien wie Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew und Goofy und Max, entstand die Serie als Spin-off der sehr erfolgreichen Zeichentrickserie DuckTales, ebenfalls eine Schöpfung Perazas.[4] In der Folge 48, Ein Bruchpilot spielt 007, wird Quack, der spätere Sidekick in Darkwing Duck, zum Superagenten. Quack sollte die Hauptfigur der Serie Double-O-Duck (Originaltitel der Folge) werden. Als sich herausstellte, dass die James Bond betreffenden Lizenzrechte, dessen Rechteinhaber die kalifornische Danjaq Holding war, einer Veröffentlichung unter dem Titel im Wege stünden[5], wurde stattdessen die Idee aus einer anderen DuckTales-Folge zu Rate gezogen. In Folge 92, Der maskierte Enterich (The Masked Mallard), schlüpft Dagobert Duck in ein violettes Cape, um in Anonymität das Verbrechen in Entenhausen zu bekämpfen. Der Disney-Zeichner Tad Stones entwarf daraufhin die Figur des Darkwing Duck und ernannte eine umgestaltete Version des Bruchpiloten Quack zum Sidekick der Serie. Der Name der Episode wurde zum Beinamen der Hauptfigur Eddie Erpel. In Anspielung auf die Vorgeschichte der Serie schlägt Eddie Erpel in der Folge 48, Quack oder Duck, das ist die Frage, vor, sich selbst fortan „Double-O-Duck“ zu nennen und Quack bezeichnet diese Idee als lächerlich.

Jim Cummings bezeichnete die Sprechrolle des Darkwing Duck als seine Lieblingsarbeit. Dies begründete er mit dem hohen Maß an ad-lib, der Tatsache, weite Teile seiner Rolle frei intonieren zu dürfen.[6]

Obwohl mit Bruchpilot Quack und der Krachbumm-Ente Figuren aus DuckTales in der Serie vertreten sind und Folge 72, Eisenbeiß plant ein großes Ding, Bezug auf Dagobert Duck genommen wird, spielen DuckTales und Darkwing Duck, laut der Aussage von Tad Stone, in alternativen Universen.[7] Quack war die erste animierte Fernsehfigur Disneys, die in zwei verschiedenen animierten Serien des Studios vorkommt.[8]

Eine als Spin-off geplante Zeichentrickserie namens Justice Ducks, in dem Darkwing Duck und die Krachbumm-Ente in Gesellschaft anderer Superhelden hätten erscheinen sollen, konnte nie verwirklicht werden.[9]

Veröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie wurde ab dem 8. September 1991 in den USA ausgestrahlt. In den USA wurde die Folge 7 der dritten Staffel, Die Hokus-Pokus-Akademie (Originaltitel: Hot Spells), nur ein Mal ausgestrahlt. In dieser will Kiki wie Morgana das Zaubern lernen und geht in eine Zauberschule.[10] In Deutschland wurden 53 Folgen der Serie erstmals in der ARD-Kindersendung Disney Club zwischen 1993 und 1994 ausgestrahlt. Die Erstausstrahlung der weiteren Folgen übernahm im Dezember 1998 der Sender Super RTL. Die Serie wurde mehrfach bei Super RTL, Kabel 1, Toon Disney, Disney XD (Deutschland) und beim Disney Channel wiederholt.[11]

Comic-Adaption

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 erschien in den USA eine vierteilige Comicadaption der Serie. Ab 2010 erschien in den USA eine neue Darkwing-Duck-Comicreihe mit 18 Ausgaben (die mit der vierteiligen Pilotgeschichte The Duck Knight Returns begann, einer Parodie auf Batman – Die Rückkehr des Dunklen Ritters von Frank Miller) vom Boom! Comics. Die ersten 12 Hefte erschienen 2013 auf Deutsch in Lustiges Taschenbuch Premium 5: Darkwing Duck – Der Schrecken der Nacht.[12]

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anni Award

Daytime Emmy

Kids' Choice Awards, USA

Die amerikanische Medien-Webseite IGN ernannte die Serie zu Platz 93 der besten animierten Serien aller Zeiten.[13]

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Benjamin Bode: Darkwing Duck Titelmelodie. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Oktober 2008; abgerufen am 10. Juli 2011.
  2. a b Darkwing Duck bei disney.wikia.com, abgerufen am 24. Februar 2015.
  3. inkandpaintclub-peraza: Bullwinkled. In: inkandpaintclub-peraza. 14. August 2010, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  4. inkandpaintclub-peraza: Bullwinkled. In: inkandpaintclub-peraza. 14. August 2010, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  5. Jim Hill: Tube Thursday : The "Disney Afternoon" shows that you didn't get to see. Abgerufen am 26. Dezember 2019 (englisch).
  6. Darkwing Duck (TV Series 1991–1992) – IMDb. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  7. DARKWING DUCK Is an Alternate Reality, Not a DUCKTALES Spinoff | Nerdist. 13. September 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. September 2016; abgerufen am 26. Dezember 2019.
  8. Darkwing Duck (TV Series 1991–1992) – IMDb. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  9. Darkwing Duck (TV Series 1991–1992) – IMDb. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  10. Die Hokus-Pokus-Akademie bei fernsehserien.de, abgerufen am 24. Februar 2015.
  11. Sendechronik von Darkwing Duck. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 29. März 2020.
  12. Darkwing Duck: The Duck Knight Returns bei sdb-film.de, abgerufen am 24. Februar 2015.
  13. IGN – 93. Darkwing Duck. Abgerufen am 26. Dezember 2019.