Daniel Heinz (* 19. August 1957 in Wien) ist Leiter des Historischen Archivs der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau. Er erforscht die Geschichte der Adventisten sowie anderer Freikirchen und gibt dazu Bücher heraus.

Studium

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Daniel Heinz ist der Sohn von Louisette und Hans Heinz. Er studierte Theologie mit Schwerpunkt Kirchengeschichte, zuerst am adventistischen Seminar Bogenhofen, danach vorübergehend an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Dort weckten Vorlesungen von Peter F. Barton sein Interesse für die Geschichte des Protestantismus in Mittel- und Osteuropa.[1] Heinz setzte das Studium an der adventistischen Andrews University (Berrien Springs, Michigan) fort, wo der Holländer Hans K. LaRondelle ein wichtiger Lehrer für ihn war.[2] Dort erhielt Heinz 1991 das Doktorat (Ph.D.) mit seiner Untersuchung zur Geschichte der Adventisten in Österreich ab 1890 im Kontext eines größeren kirchengeschichtlichen Rahmens, geprägt von katholischer Dominanz und staatshoheitlicher Bürokratie.[3]

Tätigkeit

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Heinz wirkte zunächst als Pastor der Adventisten in Wien. Ab 1989 lehrte er als Dozent für Theologie und war Dekan am Seminar Bogenhofen. Seit 1997 leitet er das Historische Archiv der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa.[4] Dieses ist als „An-Institut“ der Theologischen Hochschule Friedensau (bei Magdeburg) angegliedert. Heinz lehrt dort Kirchengeschichte. Das Archiv untersteht aber der Kirchenleitung (Intereuropäische Division) in Bern.

1998/1999 forschte Heinz im Auftrag der Russischen Akademie der Wissenschaften (Prof. Tatjana A. Pavlova) über freikirchliche Pazifisten, Antimilitaristen und GuLag-Märtyrer während des Stalinismus in der Sowjetunion. Er ist auch Mitglied der im Jahr 2004 eingesetzten Arbeitsgruppe Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts der Evangelischen Kirche in Deutschland.[5] Mehrere Forschungsaufenthalte (in USA, Tansania, Armenien, Ukraine und Russland) dienten dem gegenwärtig unter seiner Leitung stehenden lexikalischen Projekt Siebenten-Tags-Adventisten in Europa: Geschichte, Identität und Mission. Außerdem verfasste er zahlreiche Artikel im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL) und ist Herausgeber (bzw. Mitherausgeber) verschiedener Reihen zur Geschichte und Theologie der Adventisten.

Werke

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Bücher (als Autor)

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Bücher (als Herausgeber)

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Reihenwerke

Einzelwerke

Artikel (Auswahl)

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Einzelbelege

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  1. Heinz: Church, State, and Religious Dissent, 1993, S. 11. Vgl. P. F. Barton, Versuchter Brückenschlag, Wien 2005, S. 188; ders., Theologische Literaturzeitung, Oktober 1995, S. 914f.
  2. Heinz und der mittlerweile verstorbene LaRondelle arbeiteten gemeinsam als Autoren an dem Buch Sie zeugt von mir. Die messianische Auslegungsmethode als Schlüssel zum Verständnis der Bibel. Das Buch ist noch nicht erschienen.
  3. Die Publikation von 1993 (Heinz: Church, State, and Religious Dissent) ist eine „abridged and revised version“ seiner Dissertation (S. 11).
  4. Zu diesem Archiv siehe die Webseite der Theologischen Hochschule Friedensau.
  5. Diese Arbeitsgruppe erarbeitete das deutsche evangelische Märtyrer-Lexikon „Ihr Ende schaut an …“: Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts. (2. Auflage, Leipzig 2008), herausgegeben von Harald Schultze und Andreas Kurschat.
  6. Rezension von Rebecca Carter-Chand in Contemporary Church History Quarterly 17:4 (Dezember 2011)
Personendaten
NAME Heinz, Daniel
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Theologe und Adventist
GEBURTSDATUM 19. August 1957
GEBURTSORT Wien