Das Collegium 1704 und das Collegium Vocale 1704 sind tschechische Ensembles, die auf Aufführungen Alter Musik in historischer Aufführungspraxis spezialisiert sind.

Geschichte

Beide Ensembles – Collegium 1704 und Collegium Vocale 1704 – wurden anlässlich des Projekts Bach – Prag – 2005 von dem Cembalisten und Dirigenten Václav Luks gegründet.[1] Das Collegium Vocale ergänzt das rein instrumentale Collegium 1704 und ermöglicht die Aufführung auch großer Vokalwerke und hat damit das Repertoire des Ensembles neu definiert. Václav Luks ist auch Leiter des Gesamt-Ensembles.

Das barocke Repertoire bestimmt zusammen mit der historisch informierten Aufführungspraxis die Besetzung: Neben den üblichen Streicherapparat mit 1. und 2. Violinen, Violen, Violoncelli, die Holzbläser (Traversflöten, Blockflöten, Oboen, Fagotte) - und Blechbläser (Naturtrompeten und -hörner) sowie Pauken tritt der Generalbass (Cembalo oder Orgelpositiv, Cello oder Gambe, Theorbe, Bass). Manche Kompositionen verlangen nur einen Teil dieser Komplettbesetzung.

Einen Schwerpunkt im Aufführungsprogramm bilden die Vokalwerke Passionen (Matthäuspassion BWV 244, Johannespassion BWV 245) und Motetten Johann Sebastian Bachs; auch Oratorien (Messias HWV 56) und Opern (Rinaldo HWV 7) Georg Friedrich Händels standen mehrfach auf dem Spielplan. Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt auf dem Œuvre des böhmischen Barockkomponisten Jan Dismas Zelenka.

Das Ensemble hatte Auftritte bei den Musikfestivals Prager Frühling, Festival de Sablé in Sablé-sur-Sarthe, Festival de La Chaise-Dieu, Festival de Musique de Sully & du Loiret und Musikfestival Heiliger Wenzel in Ostrava (als Artists in Residence). Daneben bildet die Konzertreihe „Musikbrücke Prag-Dresden“ einen Tätigkeitsschwerpunkt des Ensembles, regelmäßige Konzerte in den zwei Städten erinnern an die gemeinsame Musiktradition der dortigen Fürstenhöfe.

2015 war das Collegium 1704 Ensemble in residence beim Bachfest Leipzig.

Oper

Film

Das Collegium 1704 und Václav Luks arbeiteten im Jahr 2014 mit dem Tenor Bejun Mehta und dem Regisseur Ondřej Havelka bei der Produktion einer DVD mit Glucks Oper Orfeo ed Euridice zusammen. Im selben Jahr wirkten das Ensemble und der Tenor Rolando Villazón an dem BBC-Dokumentarfilm Mozart in Prag mit. Das Ensemble zählt auch zu den Akteuren des Films Il Boemo (2022) über das Leben des Komponisten Josef Mysliveček.[1]

Diskografie

Einzelnachweise

  1. a b Collegium 1704 & Collegium Vocale 1704 auf der Homepage des Collegium 1704.