Schwerpunkt ihrer Werke ist die Performance, wobei die Ebenen von Texten, Bildern, Live-Aktionen und Videos miteinander verflochten werden und „vordergründig Bekanntes mit vernachlässigten Rückseiten und Gegenentwürfen konfrontiert“ wird.[11] Sie ist meist selbst Akteurin in ihren Videos, in denen Alltagssituationen bis ins Absurde übersteigert werden.[12] Zu den zentralen Aspekten ihrer Arbeit gehören „kritisch-feministisch geprägte Blickweisen sowie ein explizites Interesse an der Politisierung von Gender“.[11] Prägend ist „Kommunikation, die Themen wie Identität, das Selbst und seine Position in der Gesellschaft, Genderfragen oder deren Klischees betreffen“.[13] Dabei werden diese „komplexen Themenfelder nicht verbal an den Pranger [gestellt], sondern […] mit künstlerischen Mitteln und oft mit einem entwaffnenden Augenzwinkern“ bearbeitet.[13]
Ab Mai 2001 hatte sie im Rahmen des vom Lower Manhattan Cultural Council finanzierten Programms World Views zusammen mit anderen Künstlern ein Atelier im 91. Stock des World Trade Centers, das bei den Terroranschlägen am 11. September zerstört wurde. Die in dieser Zeit entstandenen Werke … but buildings can’talk … (Aquarelle) und a room with a view in the financial district (Video), in denen sie Geschichte und Nutzung der Twin Towers thematisiert,[14] hatte sie in ihrer Privatwohnung aufbewahrt, so dass sie in der Ausstellung des Programms im Dezember 2001 gezeigt werden konnten.[15][16]
Mit ihrer KunstfigurLora Sana, einer „über drei Jahrzehnte verdrängten Wiener Aktionistin“, erinnert sie an die ausgeblendete Bedeutung der Performerinnen und Künstlerinnen im Rahmen des Wiener Aktionismus und rückt insbesondere die Rolle weiblicher „Modelle“ in den Mittelpunkt, womit „das Frauenbild im und des kunsthistorischenDiskurses über den Wiener Aktionismus“ kritisch hinterfragt wird.[17][18]
In der Seefeld-Trilogie (2006) behandelt sie „jene Prozesse, die durch den Tourismus in Gang gesetzt und jeweils von widersprüchlichen kollektiven und privaten Utopien durchquert werden“.[15]Love Age hat den Kontrast zwischen privaten Träumen und der Aufgabe des Privaten zu Gunsten der Feriengäste zum Thema, Playcastle die Utopie und das Scheitern einer künstlich erschaffenen Vergnügungs- und Konsumwelt und Haus Jenewein die Zerstörung einer vom ArchitektenSiegfried Mazagg im Baustil der Moderne entworfenen Villa für ein im Tiroler Hüttenstil erbautes Appartementhaus.[19]
Als sie 2011 von der Stadt Wien eingeladen wurde, auf dem Morzinplatz ein vergängliches Denkmal für die homosexuellen Opfer und Verfolgten des Naziregimes einzurichten, pflanzte sie in Richtung der einstigen Gestapo-Leitstelle im Hotel Metropol ein Blumenbeet in Form des Schriftzuges „ZU SPÄT“.[20]
Im Jahr 2012 war sie erste Teilnehmerin des Programms Teddy Kollek Scholar/Artist in Residence in Jerusalem.[21][12]
mit Felicitas Thun-Hohenstein (Hrsg.): Performing the Sentence. Research and Teaching in Performative Fine Arts, Sternberg Press Berlin 2014, ISBN 978-3-95679-053-9
Lora Sana, Aktionistin, 62, in: Gender Performances: Wissen und Geschlecht in Musik, Theater, Film, S. 153–156 (Band 2 von Mdw Gender-Wissen, Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien), Hrsg.: Andrea Ellmeier, Doris Ingrisch, Claudia Walkensteiner-Preschl, Böhlau Verlag Wien, 2011, ISBN 3205786513 (Google-Buchvorschau)
mit Stefanie Seibold (Hrsg.): Let's twist again: was man nicht denken kann, das soll man tanzen. Performance in Wien von 1960 bis heute: eine psychogeographische Skizze, D.E.A. Buch- und Kunstverlag Gumpoldskirchen 2006, ISBN 3-901867-16-3
↑Carola Dertnig (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.galerieandreashuber.at auf der Webseite der Galerie Andreas Huber (PDF, 83 kB).
↑ abcBarbara Holub, Paul Rajakovics: Again Audience (Memento des Originals vom 24. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derive.at, in: dérive - Zeitschrift für Stadtforschung, Ausgabe 50.
↑Jacqueline Rugo: Irritierende Kunstgeschichte, Artikel zur Ausstellung „Matrix – Geschlechter | Verhältnisse | Revisionen“ auf kunstmarkt.com vom 28. Mai 2008, abgerufen am 23. Mai 2014.
↑Carola Dertnig: Strangers (Memento des Originals vom 3. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzburger-kunstverein.at auf der Webseite des Salzburger Kunstvereins, abgerufen am 20. Mai 2014.