Caldana
Panorama von Caldana
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Grosseto (GR)
Gemeinde Gavorrano
Koordinaten 42° 54′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 42° 53′ 43″ N, 10° 55′ 39″ O
Höhe 178 m s.l.m.
Einwohner 906 (2011)
Telefonvorwahl 0566 CAP 58023

Caldana ist ein Ortsteil (Fraktion, italienisch frazione) der Gemeinde Gavorrano in der Provinz Grosseto, Region Toskana in Italien.

Geografie

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Der Ort liegt ca. 4 Kilometer südöstlich des Hauptortes Gavorrano und ca. 20 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Grosseto in der Maremma.[1] Caldana liegt im Bistum Grosseto und bei 178 Metern und hat ca. 1000 Einwohner.[2] Der Ort besteht heute aus vier Rioni: Caldana Vecchia (Altstadt), Borgo (Vorort der Altstadt), Convento und Castagni.[3] Giuncarico (ebenfalls Ortsteil von Gavorrano) liegt ca. 3 km östlich, Ravi (Gavorrano) ca. 2 km nördlich.

Geschichte

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Erstmals erwähnt wird der Ort 940 als der Abbazia di San Bartolomeo a Sestinga (nahe Vetulonia) zugehörig[4] und lag bis zum Jahr 1000 im Einflussbereich der Aldobrandeschi[5]. Namensgebend für den Ort (Calidana) waren die ehemalig warmen und schwefelhaltigen Quellen des unweit gelegenen Bagnaccio.[6] Im 12. Jahrhundert entstanden die ersten Stadtmauern, damals herrschten die Alberti im Ort, im 13. Jahrhundert unterstand der Ort der Familie der Pannocchieschi. 1253 wurde der Ort erstmals als Castello bezeichnet.[5] 1328 unterwarf sich der Ort Massa Marittima, doch bereits acht Jahre später erhielten die Malavolti aus Siena Einfluss auf das Regierungshandeln.[6] 1374[5] befindet sich der Ort unter den Salimbeni aus Siena, die sich zu dieser Zeit in einem Machtkampf mit der Regierung in Siena (Governo dei Nove) befand. Nach der Niederlage der Salimbeni gelangte der Ort unter die Führung von Santa Maria della Scala, die Caldana dem Mariano da Scarlino unterstellte.[6] Dieser verkaufte zwischen 1468 und 1472 nach und nach an die Familie Bellanti. Am 12. April 1483 kam es zu einem Aufstand gegen die Bellanti, die politisch den Noveschi zugeordnet wurden. Dabei kam Antonio Bellanti ums Leben.[5][7] Der Ort wurde zerstört und verblieb ohne Einwohner. Nachdem die Noveschi 1487 unter Pandolfo Petrucci an die Macht in Siena zurückkehrten, ging der Ort wieder an die Bellanti, die den Ort aber nicht wieder instand setzten. Nach der Niederlage der Republik Siena gegen Florenz 1555 verkauften die Bellanti ihre Besitztümer am 19. August 1558 an Marcello Austini. Er führte den Ort für die Medici als Lehen im Großherzogtum Toskana, erhielt von diesen den Grafentitel und begann, den Ort wieder aufzubauen und zu bevölkern. Von 1562 bis 1570 errichtete Lorenzo di Francesco Pomarelli (Schüler des Baldassare Peruzzi) die heute noch vorhandenen Stadtmauern in Form einer Burg mit vier Bastionen und einem Zugangstor (Stadttor).[5]

Sehenswürdigkeiten

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Die Kirche San Biagio

Verkehr

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Sport

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Besonderheiten

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Der Ort hat seit dem 18. Juni 1994[3] eine Partnerschaft mit der Contrada Selva in Siena. Diese entstand aufgrund von Besitztümern der Austini in der Contrada Gallo, die später in der Contrada Selva aufging.[8]

Der Ort war Schauplatz der ZDF-Serie „Ein Haus in der Toscana“, welche in den Jahren 1990–1994 produziert wurde.

Bilder

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Literatur

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Commons: Caldana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Emanuele Repetti: CALDANA nella Maremma di Grosseto.
  2. Offizielle Webseite des ISTAT (Memento des Originals vom 27. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Grosseto, abgerufen am 16. Dezember 2015 (italienisch)
  3. a b c d Webseite Caldana Perla della Maremma
  4. a b c Bruno Santi (Hrsg.): I Luoghi della Fede. Grosseto, Massa Marittima e la Maremma.
  5. a b c d e f Ettore Pellegrini (Hrsg.): Fortificare con arte. Vicende storiche ed architettoniche di quattro castelli senesi.
  6. a b c d e f g Mavarelli/Occhetti: Gavorrano.
  7. vgl. auch: Michelangelo Gualandi: Memorie originali italiane risguardanti le belle arti, Volume 3. Bologna 1842 (Auszüge Online bei google books, abgerufen am 16. Dezember 2015)
  8. a b c d Giuseppe Guerrini: La Diocesi di Grosseto.
  9. Entstammen wahrscheinlich dem Umfeld des Francesco Rustici und/oder Deifebo Burbarini (Cristina Gnoni Mavarelli, Maurizio Occhetti: Gavorrano. S. 68)
  10. Luigi Marino (Hrsg.): Cave storiche e risorse lapidee: documentazione e restauro. Alinea Editrice, Florenz 2007 (Auszüge Online bei google books, abgerufen am 16. Dezember 2015)