Die Burggrafschaft Gent war unter den gleichartigen nordfranzösischen und niederländischen Ämtern das mächtigste und angesehenste, zumal Gent im Mittelalter nach Paris die zweitgrößte nordeuropäische Handelsmetropole war. Der Burggraf war folglich ein Angehöriger des Hochadels, obwohl der Titel nicht einmal einwandfrei bezeichnet wird: In den zeitgenössischen Urkunden tritt er als castellanus, pretorurbanus, prefectue urbis, vicecomes, burggravius, borghgrave, chastellain, vicomte etc. auf.

Im Jahr 1006 riss Graf Balduin IV. von Flandern die Stadt Valenciennes an sich und löste damit einen Krieg mit König Heinrich II. aus, der 1007 mit einem Friedensvertrag beendet wurde, durch den Balduin Valenciennes, Stadt und Burggrafschaft Gent, Walcheren und die zeeländischen Inseln (das sogenannte Reichsflandern) vom späteren Kaiser Heinrich II. zu Lehen bekam. Seit dieser Zeit sind in Gent erbliche Burggrafen durchgängig bezeugt.

Neben dem Amt in Gent war der Burggraf auch einer den wesentlichen Kommandeure der flämischen Armee. Allerdings stand der letzte Burggraf, der das Amt auch ausübte, Hugo von Zotteghem, in der Sporenschlacht 1302 auf Seiten der Franzosen gegen den Grafen von Flandern und damit seinen Landesherrn – so wie sein Vorgänger bereits 1214 in der Schlacht bei Bouvines. Der Burggraf, der sich seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts bereits mit einem gräflichen Bailli um die Vormacht in der Stadt auseinandersetzen musste, verlor nun endgültig seine Machtstellung.

Burggrafen von Gent

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Haus Gent

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Haus Viggezele

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Haus Enghien

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Haus Antoing

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Haus Melun

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Literatur

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