Wappen der Familie Buol (Bul - Bulen) in Davos

Die Buol sind ein ursprünglich böhmisches Uradelsgeschlecht, das seit 1340 in Graubünden erscheint und dort zu den einflussreichsten Familien aufstieg. Sie verzweigten sich in mehrere Linien, die in den Freiherren- und teils Grafenstand aufstiegen; einige bestehen bis heute.

Ursprünge

Der aus Böhmen stammende Hauptmann Ulrich von Bulen wird 1340 in Davos urkundlich erwähnt und auch Bul genannt. Von der Genealogie wird er als Stammvater der späteren Adelsfamilien mit dem Namen „Buol“ bezeichnet.[1] Ulrich Bul zog 1298 für König Albrecht von Habsburg in die Schlacht bei Göllheim gegen Adolf von Nassau. Sein Sohn Hanns Friedrich Buol, um 1280 noch in Böhmen geboren, der ebenfalls unter Albrecht diente, heiratete 1304 die um 1285 geborene Elisabeth von Engelsberg aus Mähren. Er starb 1327 in Davos. Weshalb die Familie nach Davos kam, ist unbekannt, ebenso ob dies mit der Ermordung König Albrechts 1308 zu tun hatte. Das Bergdorf war um 1280 als Walserkolonie durch die Freiherren von Vaz gegründet worden, die bis 1299 Pfandinhaber der Reichsvogtei über das Hochstift Chur waren. Donat von Vaz, seit 1300 Besitzer der Freiherrschaft, galt als Freiheitskämpfer gegen die Churer Oberherrschaft und Volksheld; er lehnte sich politisch an die Habsburger an. Offenbar traten die Buols als Ministerialen in seinen Dienst.

Die Buol wurden in der Folge Landammänner in den Drei Bünden und traten als Soldaten und Gesandte auch in den Dienst der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und anderer Herrscher.

Zweige

Johann Anton von Buol-Schauenstein (1710–1771), Sohn des Johann Anton von Buol, Freiherr von Rietberg und Strassberg (1671–1717) und der Emilie von Schauenstein, Freiin von Ehrenfels, beerbte 1742 seinen Onkel mütterlicherseits, Franz Thomas von Schauenstein und Ehrenfels, und wurde zum Reichsgrafen von Schauenstein und Freiherrn von Ehrenfels erhoben. Dadurch kamen das Schloss Untertagstein in Masein und die Burg Ehrenfels (Sils) an die Familie Buol (das Schloss Schauenstein war bereits 1732 von der Familie von Schauenstein verkauft worden). Rietberg wurde von den Buol bis 1798 gehalten.

Besitzungen

Wappen

Der erste Wappenschild der Familie Buol dürfte auf weiß/silbernem Grund einen schwarzen Dreiberg und daraus wachsend, ebenfalls schwarz ein Kleeblatt mit Stängel gezeigt haben.[5] Im Wappenbuch der Stadt Baden im Schweizer Kanton Aargau ist das Wappen der aus Kaiserstuhl (Aargau) stammenden Familie Buol erweitert: In Rot auf grünem Dreiberg ein grünes Kleeblatt, oben beseitet von zwei silbernen Rosen. Helmzier eine wachsende Frau, in jeder Hand ein Kleeblatt.[6]

Das (jüngere) Stammwappen zeigt in von Blau und Silber gespaltenem Schild eine Jungfrau verwechselter Farbe mit einer Rose (ursprünglich Kleestängel) in der Hand. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein gekrönter blauer Löwe, auch wachsend und mit einem Kleestängel oder Speer (oder Zepter) in den Pranken.[7]

Namensträger

Buol-Wischenau und Buol-Berenberg

Rudolf von Buol-Berenberg (1842–1902), Präsident des Deutschen Reichstags

Stammvater der Buol-Wischenau und der Buol-Berenberg: Ulrich Boul (* 1460 Davos, † 1500), Fähnrich der Landschaft Davos, zog zur Zeit der Reformation an den Bodensee und wohnte in der Stadt Kaiserstuhl, ⚭ Anna von Fontana

Buol-Strassberg-Schauenstein

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. GeneaNet – Nachfahren Ulrich Buol
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, pag. 92
  3. Buol/Sprecher – Stammbaum der Familie Buol pdf 2011.
  4. Pfarrei Hohentengen: Taufbuch, Ehebuch, Sterbebuch 1627 – 1746.
  5. Homepage Dr. Bernhard Peter zum Buolischen Wappen
  6. Wappen Buol (von Baden, ehemals von Kaiserstuhl) im Wappenbuch der Stadt Baden und Bürgerbuch von Walter Merz (1920) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  7. Wappen Buol (von Chur) im Wappenbuch der Anno 1887 lebenden Bürgergeschlechter der Stadt Chur von Dietrich Jäcklin (1890) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)