Walter Ulbricht und Benito Wogatzki (1970)

Benito Wogatzki (* 31. August 1932 in Berlin; † 25. Juli 2016 in Südfrankreich[1]) war ein Erzähler und Funk- und Fernsehautor.

Leben

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Benito Wogatzki wurde 1932 in Berlin-Charlottenburg geboren. Sein Vater war Vertreter und seine Mutter Putzmacherin.[2] In die Zeit des Nationalsozialismus hineingeboren war seine Kindheit von Bedrohung und Krieg geprägt; sein jüdischer Vater verließ Deutschland, seine Mutter musste die drei Kinder alleine schützen.

Nach einer Tuchmacherlehre in Luckenwalde und dem Abitur an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Potsdam studierte Wogatzki in Leipzig Journalistik und war danach als Reporter und Publizist für mehrere Zeitungen tätig, darunter bei der Studentenzeitung Forum.[2] 1963/64 war Wogatzki als IM „Bodo“ des MfS erfasst.[2][3]

Wogatzki lebte in seinen letzten anderthalb Jahrzehnten in Südfrankreich. Dort starb er nach kurzer Krankheit im Juli 2016 im Alter von 83 Jahren.

Wirken

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Einem breiten Publikum wurde Wogatzki zuerst als Hörfunk- und vor allem als Fernsehautor bekannt: Von ihm stammen mehrfach prämierte Fernsehfilme wie Meine Besten Freunde (mehrteilig, mit Wolf Kaiser in der Hauptrolle), Broddi, Anlauf (Regie: Egon Günther) und mit Tiere Machen Leute auch eine der ersten deutschen Fernsehserien. In den 1990er Jahren war er als Co-Serienautor für ZDF (u. a. für Mordslust), Sat.1 (Für alle Fälle Stefanie) und RTL tätig.

Nach drei Buchbänden mit bereits im Hörfunk und Fernsehen gesendeten Kurzgeschichten, legte Wogatzki mit Romanze mit Amélie seinen ersten Roman vor. In ihm schildert er eine ungewöhnliche Jugendliebe gleich nach dem Krieg in einem Dorf im Brandenburgischen und machte sich in Ost- und Westdeutschland nun auch als Erzähler einen Namen. So urteilte Sabine Brandt: „Die ‚Romanze mit Amélie‘ ist ein heiteres Buch, trotz der schweren, angstbeladenen Zeit, in der die Geschichte handelt. Das hängt mit Wogatzkis Begabung für Detailmalerei zusammen, für ein ungemein exaktes Erfassen der Wesenszüge, die man schildern muß, um einen Menschen kenntlich zu machen, ihn aus der Masse der anderen herauszuheben.“[4]

Es folgten weitere Romane wie der Schelmenroman Narrenfell und die Kinderbücher Der ungezogene Vater und Ein goldener Schweif am Horizont von Thumbach.

Nach 1990 war Wogatzki Mitautor an Fernsehserien für verschiedene Sender und brachte im letzten Jahrzehnt seines Lebens zwei weitere Romane heraus.

Wogatzki war unter anderem von 1969 bis 1991 ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR, Sektion Literatur und Sprachpflege. Für seine schriftstellerische Tätigkeit wurde er unter anderem 1967 mit dem Lessing-Preis und 1982 mit dem Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur ausgezeichnet.

Zitate

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„Das Schönste am Leben ist die Reue. Man bleibt ein anständiger Kerl, aber man versäumt nichts.“[5]

Auszeichnungen

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Mitgliedschaften

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Bibliografie

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Prosa

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Romane

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Kinder- und Jugendliteratur

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Drama

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Dreh- und Hörspielvorlagen

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Hörspiele
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Verfilmungen
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Besuch aus der Ferne, 1966
Die Geduld der Kühnen, 1966
Die Zeichen der Ersten, 1967

Drehbuch-Mitarbeiten

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Literatur

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Commons: Benito Wogatzki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Benito Wogatzki – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Benito Wogatzki ist tot. In: Sächsische Zeitung. 28. Juli 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 12. Mai 2023.
  2. a b c Wogatzki, Benito. In: Wer war wer in der DDR? Abgerufen am 12. Mai 2023.
  3. Joachim Walther: Sicherungsbereich Literatur. Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik. Ch. Links, Berlin 1996, ISBN 3-86153-121-6; S. 671. Dort auch Hinweis auf vorherige Tätigkeit für die Armeeaufklärung unter dem Decknamen "Ocker".
  4. Sabine Brandt: Wogatzki, Benito: Romanze mit Amélie. (pdf; 9 kB) In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. Juni 1977, abgerufen am 12. Mai 2023 (Gemeinsamer Bibliotheksverbund).
  5. Benito Wogatzki: Das Narrenfell. Verlag Neues Leben, Berlin 1982, S. 113.
  6. a b c d e f g h i Auszeichnungen u. Mitgliedschaften aufgeführt in Bernd-Rainer Barth: Wogatzki, Benito. In: Wer war wer in der DDR?
Personendaten
NAME Wogatzki, Benito
KURZBESCHREIBUNG deutscher Erzähler und Funk- und Fernsehautor
GEBURTSDATUM 31. August 1932
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 25. Juli 2016
STERBEORT Südfrankreich